Lebenszeichen mit reizvollem Repertoire
- Donnerstag, 25. März 2021 14:00
- Von Christine Gehringer
Digitales Kammerkonzert der Badischen Staatskapelle: Von Renaissance bis Bernstein/ noch bis zum Wochenende kostenlos online
Blechbläser der Badischen Staatskapelle Karlsruhe bei der Aufnahme zum Online-Kammerkonzert. (Foto: Staatstheater)
Streaming-Angebote und abgefilmte Konzerte häufen sich zu Zeit; fast schon läuft man als Künstler Gefahr, in den unendlichen Weiten des Internets nur noch „einer von vielen“ zu sein. Und dennoch: Es ist in diesen Tagen wichtig, immer mal wieder ein solches Zeichen auszusenden.
Nun tat dies auch die Badische Staatskapelle – und zwar mit einem Programm aus kammermusikalischen Raritäten, wie zum Beispiel einer Fagott-Sonate von Charles Koechlin (1867-1950), aber auch mit Populärem wie etwa Auszügen aus der „West Side Story“. Noch bis Sonntag (11 Uhr) ist dieses gut einstündige Video über die Website des Hauses abrufbar, danach sollen auch kostenpflichtige digitale Angebote folgen.
Digitales Hausfestspiel Baden-Baden mit Diana Damrau, den Jussen-Brüdern und Haydns "Sieben letzte Worte"
- Mittwoch, 24. März 2021 09:51
- Von Christine Gehringer
(red.) Mit der Oster-Ausgabe des „Digitalen Hausfestspiels“ setzt das Festspielhaus Baden-Baden vom 1. bis zum 5. April seine Reihe der live gestreamten Konzerte fort. Von der Bühne des Festspielhauses sind dann im Internet die Konzerte der Sopranistin Diana Damrau, des Klavierduos Arthur und Lucas Jussen und der Mitglieder der Berliner Philharmoniker zu erleben. Neben Solisten und Kammerensembles der Berliner Philharmoniker ist ebenso das gesamte Orchester Teil des Geschehens – und zwar in einer Übertragung des Kultursenders Arte aus der Berliner Philharmonie am Ostersonntag um 17 Uhr; Chefdirigent Kirill Petrenko dirigiert Tschaikowsky und Rachmaninow.
Das Konzert ist nicht nur im Fernsehen zu sehen, sondern ebenfalls live auf der Website des Festspielhauses Baden-Baden abrufbar. Es handelt sich dabei um die Aufzeichnung des ersten Live-Konzerts in der Berliner Philharmonie seit Oktober 2020. Das vielbeachtete Konzert vor 1000 getesteten Besuchern am 20. März 2021 ist Teil eines Berliner Modellversuchs zur sicheren Öffnung von Kulturstätten.
Wie schon bei der Erstausgabe im Februar soll beim Hausfestspiel neben der Musik die online-Interaktion zwischen Künstlern und dem Publikum im Mittelpunkt stehen, teilte das Haus mit. Auch diesmal wird es möglich sein, über die Social-Media-Kanäle des Festspielhauses, sowie per E-Mail oder Telefon vorab und während des Streamings Fragen zu stellen. Sozusagen als „heißer Draht“ von den heimischen Bildschirmen zu den Künstlern stehen während der Streamings auch die Kommentarfunktionen bei Vimeo, Youtube und Facebook zur Verfügung.
Den Auftakt des Festivals machen die Klaviervirtuosen Arthur und Lucas Jussen. Die Brüder spielen am Gründonnerstag, den 1. April 2021 ab 20.15 Uhr zwei Flügeln Werke von Mozart, Schubert und Schostakowitsch. Am Karsamstag, den 3. April (ebenfalls 20.15 Uhr) ist Diana Damrau auf der Festspielhausbühne zu erleben. Gemeinsam mit Helmut Deutsch am Klavier wird sie Schumanns „Frauenliebe und –leben“, dazu weitere Lieder von Robert Schumann sowie Richard Strauss interpretieren und mit spanischen Melodien südländisches Flair nach Baden-Baden bringen. Zu Karfreitag spielt das Marzona Quartett um 17 Uhr Joseph Haydns „Letzte Worte des Erlösers am Kreuz“. Begleitet wird Haydns Musik von einem Gespräch des Philosophen Thomas Dworschak mit den Musikern und mit Festspielhaus-Intendant Benedikt Stampa. Zum „musikalischen Oster-Frühstück“ laden am Ostermontag, den 5 April (11 Uhr) weitere Musiker der Berliner Philharmoniker. In diesem Streaming-Konzert stehen Werke von Schubert und Mozart auf dem Programm, dazu Tschaikowsky und Puccini.
Staatskapelle tritt dem Verein "Orchester des Wandels" bei/ Engagement für den Umweltschutz
- Freitag, 12. März 2021 15:32
- Von Christine Gehringer
(red.) Die Badische Staatskapelle ist dem Verein „Orchester des Wandels“ beigetreten. Dies teilte das Staatstheater heute mit. Das gemeinsame Ziel der Vereinigung ist es, sich als Klangkörper für den Klima- und Naturschutz einzusetzen.
„Orchester des Wandels Deutschland“ geht auf eine Initiative der Mitglieder der Staatskapelle Berlin zurück, die mit ihrer 2009 gegründeten Stiftung "NaturTon" jährlich Klimakonzerte für internationale Projekte veranstalten. „Mit dieser Initiative stellen sich die deutschen Berufsorchester und auch unsere Badische Staatskapelle dem gesellschaftlichen Diskurs zu grundsätzlichen Lebensfragen und werden diesen mit musikalischen Mitteln bereichern", betonte Generalmusikdirektor Georg Fritzsch.
„Die 'Orchester des Wandels Deutschland' freuen sich, mit der Badischen Staatskapelle Karlsruhe eines der ältesten deutschen Berufsorchester als Gründungsmitglied der Klima- und Umweltinitiative in ihren Reihen zu wissen. Mit ihrer traditionsreichen Geschichte verleiht sie dem zukunftsweisenden gemeinsamen Engagement deutscher Orchester ein ganz besonderes Gewicht“, so Markus Bruggaier, Vorstand des Vereins „Orchester des Wandels“.
Dazu wird Christoph Klein, Orchestervorstand der Staatskapelle, zitiert: „Wir können etwas bewegen mit dem, was wir gelernt haben: Musik machen. Für Karlsruhe wünschen wir uns neben Veranstaltungen im Theater gemeinsame Projekte mit Karlsruher Institutionen, denen das Thema Umweltschutz auch am Herzen liegt. Gleichzeitig ist uns klar, dass Nachhaltigkeit langfristig gedacht werden muss, weshalb wir uns für zehn Jahre zur Mitgliedschaft verpflichtet haben.“
Nachdem im Jahr 2019 Musikerinnen und Musiker aus Berlin, Duisburg, Bremen und Braunschweig gemeinsam für den Umweltschutz aktiv werden wollten, wurde im Juni 2020 mit Mitgliedern zahlreicher deutscher Berufsorchester der Verein „Orchester des Wandels Deutschland“ gegründet. Mit regelmäßigen Benefizkonzerten fördert er unter anderem in Zusammenarbeit mit dem Züricher Zoo ein gemeinsames Hauptprojekt im Masoala Regenwald (Madagaskar), sowie zahlreiche regionale Projekte zum Klima- und Naturschutz. Für die Zukunft sind gemeinsame Benefizkonzerte mit Vertretern aus allen Orchestern geplant.
Osterfestspiele Baden-Baden: An Ostern digital, im Mai verkürzt und mit Publikum
- Freitag, 12. März 2021 14:55
- Von Christine Gehringer
Man hatte damit gerechnet, jetzt ist es offiziell: Die Osterfestspiele in Baden-Baden können nicht wie geplant stattfinden. Dies wurde heute auf einer Video-Pressekonferenz des Festspielhauses bekannt. Stattdessen soll Tschaikowskys Oper „Mazeppa“ - das Kernstück der Festspiele - in konzertanter Form im Rahmen eines verkürzten Festivals vom 6. bis zum 9. Mai zu erleben sein.
Neben zwei Opernaufführungen sind außerdem zwei Sinfoniekonzerte und drei Kammerkonzerte mit den Berliner Philharmonikern vorgesehen. Man plant dabei mit mindestens 500 Besuchern pro Aufführung, sofern es die Pandemie-Lage zulässt. Mit einem entsprechenden Pilot-Projekt, das derzeit in Berlin mit Publikum läuft, bringen die Philharmoniker dann außerdem ihre diesbezüglichen Erfahrungen ein.
Über die Osterfeiertage, vom 1. bis zum 5. April, ist das Orchester jedoch zumindest mit einem digitalen Programm vor Ort. Geplant ist Kammermusik mit Mitgliedern der Philharmonie, aber auch unter anderem ein Liederabend mit Diana Damrau.
„Wir haben sehr gekämpft und bis zum Schluss gewartet“, äußerte sich Festspielhaus-Intendant Benedikt Stampa. Man wolle aber „Mazeppa“ unbedingt „mit allen Mitteln erlebbar und hörbar machen“ - nicht zuletzt deshalb, um bereits einen Bogen zu schlagen für das kommende Jahr: Zu Ostern 2022 nämlich soll mit „Pique Dame“ eine andere große Tschaikowsky-Oper im Mittelpunkt stehen. Die Rolle der Lisa singt die litauische Sopranistin Asmik Grigorian. Flankiert wird das Werk von einer konzertanten Aufführung der Oper „Jolanthe“ (mit Sonya Yoncheva), Anna Netrebko gastiert mit Liedern von Rachmaninow. Auch Strawinskys Ballettmusik ist geplant, darunter der „Feuervogel“.
Dieser russische Schwerpunkt, so Benedikt Stampa, sei zugleich auf den „Sehnsuchtsort“ Baden-Baden zugeschnitten: In der einstigen Sommerhauptstadt Europas verkehrten unter anderem auch russische Künstler.
Um die Oper „Mazeppa“ in diesem Jahr wenigstens konzertant zu ermöglichen, hätten sich „alle gestreckt“, so der Chefdirigent der Philharmoniker, Kirill Petrenko: Festspielhaus, Solisten und Musiker würden „alles in Bewegung setzen“, damit dieses hierzulande selten gespielte Werk einem breiteren Publikum zugänglich werde – auch wenn die Oper mit all ihren politischen Verstrickungen, ihrer Psychologie und den großen Volkstableaus eigentlich szenisch umgesetzt werden müsse.
Orchestersprecher Olaf Maninger sagte, „die Musiker brennen darauf, Kirill Petrenko als Operndirigenten endlich leibhaftig kennen zu lernen“. Bereits im vergangenen Jahr war Petrenko mit Beethovens „Fidelio“ ausgebremst worden, kurz nachdem er den Chefposten in Berlin übernommen hatte.
Dass die Menschen indessen eine „Sehnsucht nach Kultur“ haben, betonte Andrea Zietzschmann, die Intendantin der Berliner Philharmoniker: Mit 1000 Tickets für das Berliner Pilot-Projekt sei man um 9 Uhr morgens in den Verkauf gegangen, „bereits um 9.03 Uhr waren alle Karten weg.“
Der Vorverkauf für das verkürzte Mai-Festival in Baden-Baden ist ab dem 9. April geplant; am 18. März startet der Verkauf für die Osterfestspiele 2022.
50 Jahre Karlsruher Musikhochschule: Jubiläumsseiten online
- Mittwoch, 10. März 2021 16:06
- Von Christine Gehringer
(red.) In diesen Tagen begeht die Hochschule für Musik Karlsruhe ihr 50jähriges Jubiläum als Institution des Landes Baden-Württemberg. Da ein Festkonzert derzeit jedoch nicht nicht möglich ist, wird das Wirken an der Hochschule zumindest mit Jubiläumsseiten vorgestellt, die nun online auf der Website (über einen Link auf www.hfm.eu) abrufbar sind.
Zu sehen sind Video-Grußworte von Frank Mentrup, dem Oberbürgermeister der Stadt Karlsruhe, von Hans Hachmann, dem Vorsitzenden des Freundeskreises der Hochschule und von Winfried Kretschmann, der auch bereits eine der „Karlsruher Reden“ hielt. Der Ministerpräsidenten des Landes Baden-Württemberg bezeichnete die Hochschule als „einen Magneten für junge, begabte Menschen aus aller Welt“.
Vorgestellt wird außerdem die CD-Box zum Jubiläum mit Werken von Wolfgang Rihm, Joachim Krebs, Jörg Widmann, Markus Hechtle, Kathrin A. Denner, Márton Illés, Vito Žuraj und Rebecca Saunders - ihr ist auch das diesjährige ZeitGenuss-Festival gewidmet. Über die CDs äußert sich der Vorstand des ZKM Peter Weibel: „Die Edition Karlsruher Schule legt Zeugnis ab für diesen einzigartigen Wirkungsort, an dem mit einer singulären Kompetenz daran gearbeitet wird, der Musik ihre Zukunft und ihre Freiheit zu garantieren.“ Die CD-Box ist ab April 2021 im Handel erhältlich, teilt die Hochschule mit.
Außerdem ist nun der zweite Band der „Karlsruher Reden“ erschienen. Seit 2007 werden sie anlässlich der Akademischen Feiern zu den Semestereröffnungen von prominenten Rednern gehalten - meist aus Politik und Kultur. Der Band enthält die Reden von April 2014 (Norbert Lammert: "Kulturstaat und Bürgergesellschaft – zum Verhältnis von Politik und Kunst") bis April 2020, als Wolfgang Schäuble über den "Klang der Politik" referierte.
Musik vertieft das Wort
- Mittwoch, 10. März 2021 15:42
- Von Christine Gehringer
"Passionswege" in der Evangelischen Stadtkirche: Flöte, Harfe und die Leichtigkeit des Augenblicks/ Leidenserfahrungen bei Heinrich Schütz
Mit einem Drittel der sonstigen Besetzung, aber nicht minder klangstark musizierte der CoroPiccolo unter Christian-Markus Raiser in der Evangelischen Stadtkirche Karlsruhe. (Foto: Gehringer)
In diesem Jahr feiert der Karlsruher Kammerchor „CoroPiccolo“ sein 25jähriges Jubiläum: 1996 hatte Kirchenmusikdirektor Christian-Markus Raiser, Kantor der Evangelischen Stadtkirche, das Ensemble als Ergänzung zum BachChor gegründet, um das breite geistliche Repertoire angemessen abdecken zu können. Der Chor, bestehend aus dreißig gut geschulten Sängern, legt seinen Schwerpunkt auf anspruchsvollen A-Capella-Gesang, tritt aber immer wieder auch mit größeren Oratorien auf. Daneben widmet sich der CoroPiccolo ebenso den weniger bekannten Werken und der zeitgenössischen Literatur, bis hin zu etlichen Uraufführungen. Regelmäßige Konzertreisen ergänzen die Arbeit des Vokalensembles.
Inwieweit das Jubiläum in diesem Jahr noch angemessen gefeiert werden kann, ist derzeit nicht abzusehen. Doch wer am vergangenen Sonntag die gut besuchte Passionsandacht mit Werken von Heinrich Schütz erlebte, der konnte erahnen, welch tiefen Eindruck etwa ein ganzes Konzert mit dieser Musik hinterlassen hätte.
Bereits in der Woche davor begeisterten außerdem Johannes Hustedt (Flöte) und Karin Schnur (Harfe).
Ohne Ziele wird es schwierig
- Samstag, 06. März 2021 11:51
- Von Christine Gehringer
Künstler in der Coronakrise (II): Sänger berichten über Motivation, staatliche Hilfen und Online-Unterricht
Das Karlsruher Athos Ensemble in der Stadtkirche Durlach (Foto: Gehringer/ Archiv)
Ab dem 22. März, so der Beschluss des Corona-Gipfels, könnten Theater und Konzerthäuser bei entsprechender Inzidenz wieder öffnen. Eine wirkliche „Öffnungs-Perspektive“ ist das jedoch nicht – denn sollten die Zahlen wieder steigen, was sich angesichts der britischen Corona-Mutante auch abzeichnet, tritt ein erneuter Lockdown in Kraft.
Planbar scheinen Kulturveranstaltungen demnach nur in Verbindung mit einem funktionierenden Schnelltestverfahren. Andererseits ist laut einer neuen Aerosol-Studie aus dem Konzerthaus Dortmund die Ansteckungsgefahr in großen Räumen gering – zumal das Publikum zuletzt mit Maske und im Schachbrettmuster auf den Plätzen saß. Doch die Theater und Konzerthäuser gehörten im milden November-Lockdown zu den ersten, die schließen mussten, was sowohl von Künstlern als auch von Musikliebhabern vielfach als „Symbolpolitik“ empfunden wurde.
Besonders hart getroffen sind beispielsweise frei berufliche Sänger. Sie verdienen ihr Geld unter anderem mit großen Chorkonzerten etwa zur Passion; die Saison entfällt nun bereits zum zweiten Mal. Grund genug also, bei ihnen nachzufragen, wie sie das vergangene Jahr gemeistert haben. Dabei erfährt man: Bei den staatlichen Hilfen fallen Künstler trotz hoher Verluste schlicht durchs Raster...
Johannes Blomenkamp ist Kirchenmusikdirektor
- Freitag, 05. März 2021 21:03
- Von Christine Gehringer
(red.) In der badischen Landeskirche gibt es zwei neue Kirchenmusikdirektoren - einer davon ist Johannes Blomenkamp, der an der Stadtkirche Durlach tätig ist. Landeskirchenmusikdirektor Kord Michaelis würdigte den Karlsruher Bezirkskantor: „Karlsruhe hat sich in den letzten Jahren zu einem deutschlandweit beachteten Zentrum der evangelischen Kirchenmusik entwickelt. Das ist nicht zuletzt der sehr guten Teamarbeit der Kirchenmusikerinnen und Kirchenmusiker unter Leitung von Bezirkskantor Johannes Blomenkamp zu verdanken.“ Blomenkamp war zuvor Kantor im Großraum Hannover. Er habe seit fast 15 Jahren an der Stadtkirche Durlach künstlerische Akzente als Organist und Improvisator sowie als Leiter der Singschule und der Erwachsenenchöre gesetzt, erklärte Michaelis. Eines der Formate, Blomenkamp einführte, ist der „Karlsruher Singalong“ - Bachs Weihnachtsoratorium zum Mitsingen, das unter normalen Umständen zahlreiche begeisterte Chorsänger in der Adventszeit in die Durlacher Stadtkirche lockt.
Auch an den Offenburger Bezirkskantor Traugott Fünfgeld wurde der Titel verliehen; er sei „als vielfältig wirksamer Komponist gerade den Posaunenchören Deutschlands wohlvertraut.“
Die Auszeichnung an die neuen Kirchenmusikdirektoren soll im Laufe des Jahres an der jeweiligen Stätten ihres Wirkens übergeben werden.
Singspiel, Konzerte, Operetten-Dinner: Theater Heidelberg hofft auf Schlossfestspiele "ohne Abstriche"
- Donnerstag, 04. März 2021 17:57
- Von Christine Gehringer
(red.) Es gibt – trotz Pandemie und undurchsichtiger Öffnungsstrategie - durchaus auch Lichtblicke für den diesjährigen Kultursommer: Heute teilte das Theater Heidelberg das Programm für die Schlossfestspiele mit. „Wir sind optimistisch und voller Vorfreude, nach langer Durststrecke mit den Heidelberger Schlossfestspielen 2021 wieder Theatermagie auf die schönsten Bühnen der Stadt zu bringen!“ wird Intendant Holger Schultze zitiert. Unter Wahrung der Abstands- und Hygieneregeln wolle man „inhaltlich keinerlei Abstriche machen“, heißt es in der Mitteilung.
Die Schlossfestspiele eröffnen am 12. Juni mit der französischen Komödie „Das Spiel von Liebe und Zufall“ von Pierre Carlet de Chamblain de Marivaux im Dicken Turm des Schlosses. In der Regie von Lilli-Hannah Hoepner und musikalisch geleitet von Charlotte Brandi soll sich ein heiteres Verwechslungsspiel entspinnen. Premiere ist am Samstag, den 12. Juni 2021. Am 19. Juni hat im Schlosshof Ralph Benatzkys Singspiel „Im weißen Rössl“ Premiere; Regie führt Felix Seiler, der auch an der Hamburgischen Staatsoper oder der Komischen Oper Berlin inszenierte.
Eine ganz andere Atmosphäre bringt „Dracula“ ab dem 2. Juli in den Schlosshof: Die gefeierte Inszenierung des „Gruselklassikers“ nach Bram Stoker kehrt in der Einrichtung von Christian Brey nach Heidelberg zurück. Für die jungen Gäste hingegen steht mit „Rodrigo Raubein und Knirps, sein Knappe“ ab dem 20. Juni im Englischen Bau eine Premiere über den „größten Raubritter aller Zeiten“ auf dem Programm, und auch das Philharmonische Orchester Heidelberg soll im Rahmen dreier Schlosskonzerte zu erleben sein: Am 25. und 27. Juni mit Musik von Jean Sibelius und Peter Tschaikowsky, am 10. und 15. Juli mit Melodien aus den „Goldenen Zwanzigern“ (am 10. Juli zur Schlossbeleuchtung).
Höhepunkte der klassischen Operette sind im letzten Schlosskonzert am 18. und 20. Juli, zu erleben; zudem gibt es ein Dinner-Konzert unter dem Motto „Melodien à la carte“: Hierbei wird zu Wiener Operettenmusik ein Drei-Gänge-Galamenü aus Sternekoch Martin Scharffs Schlossküche geboten. Termine für die Dinner-Konzerte sind der 25. Juli und der 1. August.
Der Vorverkauf für die Heidelberger Schlossfestspiele startet am Samstag, 13. März um 13.00 Uhr. Bis zum 15. April 2021 erhalten Frühbucher einen Rabatt von 10 Prozent. Informationen und Karten gibt es über die Theaterkasse (Tel: 06221 5820 000 oder über Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! oder www.heidelberger-schlossfestspiele.de.
Zum Tod von Wolfgang Boettcher
- Donnerstag, 04. März 2021 13:30
- Von Christine Gehringer
Der Cellist unterrichtete auch an der Carl-Flesch-Akademie in Baden-Baden.
Vergangene Woche starb in Berlin der Cellist Wolfgang Boettcher – unerwartet, wie es in verschiedenen Medien heißt, nachdem er auf der Straße zusammengebrochen war. Boettcher, 1935 in Berlin geboren, gehörte seit 1958 den Philharmonikern an, unter anderem als Solo-Cellist. Ab 1976 wandte er sich dann eigenen Projekten zu: So war er Gründungsmitglied der „12 Cellisten“ und des Brandis-Quartetts. Mit seinen Schwestern, der Mannheimer Pianistin Ursula Trede-Boettcher und der Geigerin Marianne Boettcher, spielte er Kammermusik, noch bis vor kurzem.
Vor allem aber war er ein geschätzter Dozent – auch an der sommerlichen „Carl Flesch Akademie“ in Baden-Baden. Etwas von der Leidenschaft und Wachheit, die Boettcher als Musiker und offenbar auch als Pädagoge an den Tag legte, zeigt der folgende Beitrag aus dem PAMINA-Archiv, der die Eindrücke der Akademie aus dem Sommer 2008 einfängt (mit Audio-Beitrag) .