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Bericht

"Die Hochschule ist in guten Händen"

| Christine Gehringer | Bericht

Festakt zum Hochschuljubiläum/ Amtsübergabe an den neuen Rektor Matthias Wiegandt

 

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Seit 1971 hat Karlsruhe eine staatliche Musikhochschule, doch die Anfänge der musikalischen Bildungsstätte liegen bereits im frühen 19. Jahrhundert: Bereits 1812 nämlich wurde in der badischen Residenzstadt ein Bildungsinstitut für Bläser, später eine „Singanstalt“ gegründet.
Inzwischen studieren mehr als 600 Nachwuchskünstler auf einem einzigen Campusgelände, und das Ausbildungsangebot umfasst längst nicht mehr nur die klassischen Fächer; seit 2015 hat die Karlsruher Hochschule zudem ein Landeszentrum für Musikjournalismus und Musikinformatik.
Dies fällt in die 15jährige, äußerst fruchtbare Amtszeit des ehemaligen Rektors Hartmut Höll. Der Pianist und renommierte Liedbegleiter – beispielsweise von Künstlern wie Renée Fleming - wurde jetzt im Rahmen eines Festaktes zum Hochschuljubiläum (coronabedingt mit einem Jahr Verspätung) verabschiedet, der „Staffelstab“ an seinen Nachfolger, den Musikwissenschaftler Matthias Wiegandt übergeben.

Der Romantiker E.T.A. Hoffmann: Originell in Wort und Musik

| Christine Gehringer | Bericht

Zum 200. Todestag des Schriftstellers und Komponisten/ kürzlicher Vortrag im "Kaffeehaus Schmidt" mit Joachim Draheim und Hartmut Becker

 

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Vor 200 Jahren starb der Schriftsteller, Kritiker, Musiker und Komponist E.T.A. Hoffmann in Berlin. Seine literarischen Werke gelten als ein Inbegriff des Romantischen. Doch allein die Aufzählung seiner Tätigkeiten zeigt: Hier handelt es sich um ein Universaltalent, dessen musikalisches Schaffen allerdings nach wie vor kaum beachtet wird.
Im Rahmen der Reihe „Musikgeschichten“ im Kaffeehaus Schmidt in Karlsruhe haben sich die beiden Musikwissenschaftler Joachim Draheim und Hartmut Becker dieser bemerkenswerten Persönlichkeit angenähert. Man erfährt: Auch als Komponist zeigt E.T.A. Hoffmann eine bemerkenswerte Originalität.

Ist die Oper noch zu retten?

| Christine Gehringer | Bericht

Osterfestspiele Baden-Baden: Der Philosoph Peter Sloterdijk eröffnete das neue Format des "Baden-Badener Salon"

 

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„Rettet die Oper!“ Wer denkt bei dieser Aufforderung nicht zuerst an den ebenso legendären wie revolutionären Ausspruch des Komponisten Pierre Boulez aus dem Jahre 1967: „Sprengt die Opernhäuser in die Luft!“ Angetreten mit dem Versuch, darauf eine adäquate Antwort zu geben und die Oper dennoch zu „retten“ (denn zumindest die zeitgenössische Musik befindet sich zweifellos in einer Krise) war gestern Peter Sloterdijk bei den Opernfestspielen in Baden-Baden.
Der wohl bedeutendste deutsche Philosoph der Gegenwart eröffnete damit zugleich auch den „Baden-Badener Salon“ - ein neues Format im Rahmen der Festspiel-Lounge, die das Publikum (und überhaupt die interessierten Baden-Badener Bürger, gerne auch Touristen) jenseits des Konzertsaals im Kurhaus zusammen bringen und so einen Ort der Begegnung schaffen soll. Damit erinnert das Format zugleich auch an jene Zeit der großen Salons, die einst Baden-Badens Ruf als „Sommerhauptstadt Europas“ prägten.

Paul Klee und die Musik

| Christine Gehringer | Bericht

 

"Musik-Plauderei" in der Karlsruher Hemingway Lounge: Was haben Bach und Mozart mit Malerei zu tun?

 

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Bach und Mozart, so äußerte sich Paul Klee einmal, seien „moderner“ als das 19. Jahrhundert.
Bei vielen bildenden Künstlern erlebt man eine Affinität zur Musik – und umgekehrt. Der Maler Lyonel Feininger, der ebenso wie Paul Klee am Bauhaus lehrte, schrieb Fugen, und der Komponist Arnold Schönberg ist als Maler immerhin derart anerkannt, dass ihm das Museum für jüdische Geschichte und Kunst in Paris vor einigen Jahren eine Ausstellung widmete.
Generell setzte man sich im Umfeld des Bauhauses mit „Farbklängen“ und „Klangfarben“ auseinander – so schuf beispielsweise Wassily Kandinsky ein Bühnen-Gesamtkunstwerk mit dem Titel „Der gelbe Klang“. Über Paul Klees musikalische Neigung – und wie sich diese in der Malerei äußert – sprach nun der Musikredakteur Hans Hachmann mit dem Mannheimer Kunsthistoriker Hans-Jürgen Buderer im Rahmen der Reihe „Musik-Plaudereien“ in der Karlsruher Hemingway Lounge.

Die Musik als Meisterin des feinen Humors

| Christine Gehringer | Bericht

Kultur im Kaffeehaus Schmidt: Joachim Draheim und Hartmut Becker mit einem Vortrag zu Faschingsschwänken und musikalischen Humoristika

 

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Faschings-Veranstaltungen, sofern sie nicht wegen Corona ohnehin bereits abgesagt wurden, gab es in diesen Tagen kaum. Kann man sich also unter dem Eindruck der derzeitigen Weltlage einen augenzwinkernden Vortrag vorstellen – wie etwa zum Thema „Faschingsschwänke und musikalische Humoristika“ ?
Die beiden Musikwissenschaftler Joachim Draheim und Hartmut Becker kamen zu dem Entschluss: Man kann. Vielleicht muss man es sogar, denn schließlich ist der Fasching nicht nur eine vergnügliche Maskerade, sondern er hat auch eine politische Funktion. Man denkt hier beispielsweise an den rheinischen Karneval, der mit seinen Garden das Militär persifliert.
Beim jüngsten Vortrag im Kaffeehaus Schmidt wurde deutlich: Wirklicher Humor (und nicht etwa die Modeerscheinung „Comedy“) hat in erster Linie eine geistige Dimension.

Bachs Musik ist komponierte Theologie

| Christine Gehringer | Bericht

Zum kürzlichen Kantaten-Wochenende der Evangelischen Akademie Baden/ Abschluss mit „Jauchzet Gott in allen Landen“ in der Stadtkirche Karlsruhe

 

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Auch im Seufzen ist Lobpreis. Daran denkt man zwar nicht zuerst, wenn von dieser bekannten (und überaus populären) Bach-Kantate die Rede ist. Doch jenseits der großen Jubel-Arien birgt „Jauchzet Gott in allen Landen“ auch leisere Töne, das Werk verschweigt nicht die Zeiten der Bedrängnis und erinnert daran, dass auch das „schlechte Lob“ aus einem „schwachen Mund“ wohlgefällig sein kann.
Eine tiefsinnige Betrachtung – in theologischer und musikalischer Hinsicht – gaben vor kurzem die Referenten der Evangelischen Akademie Baden: Schon seit mehr als zwanzig Jahren widmet sich das Institut jährlich einer Kantate von Johann Sebastian Bach; in diesem Jahr zum zweiten Mal mittels einer Online-Veranstaltung.
Der pandemiebedingte Verzicht auf den Chor rückte, wie schon im vergangenen Jahr, eine Solokantate ins Blickfeld. Vertieft wurde die Betrachtung durch einen musikalischen Gottesdienst in der Evangelischen Stadtkirche Karlsruhe, der nach wie vor auf dem Youtube-Kanal der Kirche zu sehen ist.

Mehr als nur "Karneval der Tiere"

| Christine Gehringer | Bericht

Camille Saint-Saens: Musikalische Schlüsselrolle und tragische Figur

Im Dezember jährte sich zum hundertsten Mal der Todestag von Camille Saint-Saens. Mit Fug und Recht kann man ihn als einen der bedeutendsten französischen Komponisten bezeichnen, obwohl ihm in seiner Heimat erst spät Erfolg und Anerkennung zuteil wurde. Von modischen Strömungen völlig unbeeindruckt, verfolgte er stets seine eigene musikalische Sprache und geriet gerade deshalb zwischen die Fronten. „Kunst beginnt jenseits der Mode“ - so lautete seine Überzeugung. In der Wahrnehmung seiner Kritiker schwankte er allerdings zwischen „Revolutionär“ und „Reaktionär“.
In Frankreich überzog man ihn mit beißender Kritik, und selbst seine bekannteste Oper, „Samson und Dalila“, wurde nicht in seiner Heimat uraufgeführt, sondern in Weimar – unter Franz Liszt.
Vor kurzem widmeten die Karlsruher Musikwissenschaftler Joachim Draheim und Hartmut Becker diesem überaus originellen Tonschöpfer einen Vortrag in der Reihe „Kultur im Kaffeehaus Schmidt“. Lesenswert ist dazu auch die erweiterte Ausgabe der Biografie von Michael Stegemann, die im Sommer diesen Jahres als e-book beim Rowohlt-Verlag erschienen ist.

Eine "heftige Brief-Affäre" als Spiegel der Zeit

| Christine Gehringer | Bericht

Briefwechsel zwischen Pauline Viardot und dem Gewandhausdirigenten Julius Rietz im Theater Baden-Baden vorgestellt

 

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Im Jahr 1858 kam Pauline Viardot-Garcia, gefeierte Opernsängerin des 19. Jahrhunderts, im Rahmen einer Tournee - die sie unter anderem durch England, Schottland und Irland führte – auch nach Leipzig. Am Pult stand damals Julius Rietz. Der Dirigent, Cellist und Komponist war zu diesem Zeitpunkt Leiter des Gewandhausorchesters, und aus der Begegnung mit Pauline Viardot entwickelte sich ein „Briefwechsel mit Sprengstoff“ oder auch eine „heftige Briefaffäre“, wie die Musikwissenschaftlerin und Viardot-Biografin Beatrix Borchard erzählt.
Zum 200. Geburtstag der großen Künstlerin (und Vermittlerin zwischen den Kulturen) hat Beatrix Borchard gemeinsam mit der Sopranistin und Musikwissenschaftlerin Miriam Alexandra Wigbers diesen Briefwechsel, der von 1858 bis 1874 andauerte, in einem kommentierten Band herausgebracht: Ein lebendiges Dokument, das den Alltag im damaligen Konzertleben, aber auch die Rollen der Geschlechter und die „Lagerkämpfe“ im Bereich der musikalischen Stilrichtungen beschreibt.
Am Theater Baden-Baden wurde dieser Briefwechsel (in Kooperation mit dem Kulturbüro der Stadt Baden-Baden) nun in einer hoch interessanten Konzertlesung vorgestellt. Ermöglicht wurde dies wiederum durch die Draheim-Stiftung „pro musica et musicis“.