Junge Klassik
Amüsanter Ausflug in die Welt der Götter
| Christine Gehringer | Junge Klassik
Institut für Musiktheater bringt "Orpheus und Eurydike" für Kinder ab 5 Jahren auf die Bühne

Orpheus (Noah Du) versucht seine Eurydike (Sophie Aeckerle) aus der Unterwelt zu befreien - im Kinderstück "Eurydike, wo bist du?" an der Musikhochschule Karlsruhe. (Foto: Musikhochschule Karlsruhe)
Wie erzählt man die Geschichte von Orpheus, der seine Gattin Eurydike unter schweren Prüfungen aus der Unterwelt befreien möchte, möglichst kindgerecht?
Die Musik von Christoph Willibald Gluck ist mit ihrem klaren und sanglichen Ton phasenweise durchaus geeignet, das Drama der beiden Liebenden auch Kindern im Vorschulalter zu vermitteln – was für die verworrene antike Götterwelt wiederum so ganz und gar nicht gilt. Mit „Eurydike, wo bist du?“ ist der Karlsruher Musikhochschule unter der Regie von Marianne Berglöf dennoch ein kurzweiliges Kinderstück gelungen. Noch bis zum 12. Oktober kann man es im Marstall bei Schloss Gottesaue erleben.
Keine Kommentare vorhandenDas Lebensgefühl, wenn die Welt zerfällt
| Christine Gehringer | Junge Klassik
Virtuelle Oper "Things fall apart" im Festspielhaus Baden-Baden: Jugendliche gestalten Musiktheater

Schülerinnen und Schüler aus Offenburg und Irland bringen unter professioneller Anleitung eine virtuelle Oper auf die Bühne des Festspielhauses Baden-Baden. (Foto: Michael Bode)
Die Frage nach digitaler Bühnenkunst, nach „Virtual-Realitiy" in der Oper – solche Diskussionen nehmen immer mehr an Fahrt auf in der letzten Zeit, vor allem wenn es darum geht, wie sie denn nun aussehen könnte, die „Oper der Zukunft“. Und: Inwiefern helfen solche Medien, auch ein jüngeres Publikum für das Musiktheater zu begeistern? Die Corona-Pandemie hat all das noch zusätzlich befeuert.
Am Staatstheater Karlsruhe konnte man vor zwei Jahren in Zusammenarbeit mit dem Künstlerkollektiv „Die CyberRäuber“ Webers „Freischütz“ in der virtuellen Realität erkunden und mit einer entsprechenden „VR“-Brille durch den dreidimensionalen Bühnenraum steuern.
Mit dem Projekt „Diggin‘ Opera II“, getragen von der Felicitas und Werner Egerland Stiftung, widmete sich das Festspielhaus Baden-Baden ebenfalls diesem Thema. „Digging“ (graben) ist in diesem Fall ein Wortspiel; es steht einerseits für digital, doch das „Graben“ richtet sich auch an die Kreativität von Jugendlichen, die sozusagen in sich selbst graben und dabei eine eigene Oper zu Tage fördern sollten. Das Stück „Things fall apart“ – ein Projekt mit rund dreißig Schülern aus Offenburg und dem irischen Limerick – wurde nun uraufgeführt.