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"Vor seinem hohen B schmilzt meine Kraft dahin"

| Christine Gehringer | Kritik

Originelle Inszenierung, großartiges Ensemble: Musikhochschule Karlsruhe begeistert mit der "Fledermaus" von Johann Strauß

 

180219 Fledermaus HfM

Man braucht keine Untoten und keinen Sigmund Freud auf der Bühne (wie etwa vor vier Jahren in einer merkwürdigen Produktion am Staatstheater Karlsruhe), um die „Fledermaus“ von Johann Strauß aus ihrer beschwipsten Walzerseligkeit herauszuholen. Denn eigentlich ist die Operette ja viel mehr; sie ist Gesellschaftskritik: Wie der Historismus an den Prachtbauten der Wiener Ringstraße war auch manches andere in der Zeit des „Fin de Siècle“ in erster Linie nur Fassade, denn irgendwie hat jeder eine Leiche im Keller, und nur durch die bürgerliche Konvention wird das verdeckt. Doch ein Maskenball entlarvt alles, und hieraus schlägt die Regie um Andrea Raabe ihr Kapital: Die Handlung wird durch Überblendungen aufgebrochen, der Fokus dadurch verschoben.
Solche originellen Produktionen erlebt man am Institut für Musiktheater immer wieder – und deshalb eine klare Empfehlung: Hingehen lohnt sich!

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