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Kritik

Musikalischer Hochgenuss

| Christine Gehringer | Kritik

Osterfestspiele Baden-Baden: Jubelstürme für die Berliner Philharmoniker in Richard Strauss' "Frau ohne Schatten"

 

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„Die Frau ohne Schatten“ von Richard Strauss, noch am Ostersonntag in Baden-Baden bei den Osterfestspielen (und am 15. April ab 20.15 Uhr bei 3sat) zu erleben, ist aus musikalischer Sicht das reinste Gipfelglück: Schon im vergangenen Jahr zeigten sich die Berliner Philharmoniker unter Chefdirigent Kirill Petrenko bei Tschaikowskys „Pique Dame“ in Bestform; die Messlatte lag also entsprechend hoch. Mit Ovationen bejubelt wurden die Gäste aus Berlin, und auch die Sänger in den immerhin fünf anspruchsvollen Hauptpartien hinterließen einen glänzenden Eindruck. In der zweiten Vorstellung lieh kurzfristig Elena Pankratova der erkälteten Miina-Liisa Värelä als Färberin ihre Stimme, was aber dem Spielfluss keinerlei Abbruch tat. Das Regiekonzept von Lydia Steier wirft allerdings Fragen auf.

In der Karwoche erklingt schon der Osterjubel

| Christine Gehringer | Kritik

Packende Dramatik: Bachs "Johannes-Passion" in der Stadtkirche Durlach

 

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Es ist sinnfällig, Bachs Johannes-Passion ausgerechnet am Palmsonntag aufzuführen. Denn wie am Palmsonntag das Königtum Jesu anbricht und zugleich sein Leidensweg beginnt, so sind auch in der Johannes-Passion Trauer und Triumph untrennbar miteinander verbunden: Im Karfreitag ist Ostern (und damit die ewige Herrschaft) bereits gegenwärtig.
Eine gelungene Aufführung unter Johannes Blomenkamp war nun mit der Durlacher Kantorei und dem Karlsruher Barockorchester in der voll besetzten Durlacher Stadtkirche zu erleben.

Der Zuschauer als Mit-Schöpfer

| Christine Gehringer | Kritik

Eine außergewöhnliche, rundum empfehlenswerte Produktion ist Alban Bergs "Wozzeck" am Staatstheater

 

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Dass Kunst im Auge des Betrachters liegt, ist keine ganz neue Erkenntnis. Dass unsere eigene Vorbildung und Erfahrung, manchmal sogar unsere politische Zugehörigkeit bei der Beurteilung eines Werks eine Rolle spielen, ist ebenfalls bekannt. Selten aber wird dem Zuschauer ein solcher Freiraum gelassen wie bei der jüngsten Inszenierung von Alban Bergs „Wozzeck“: Regisseur Maxim Didenko spielt mit surrealen Bildern und assoziativen Räumen.
Eine große Suggestivwirkung hat freilich auch die Musik – und für diese Produktion kam eigens nochmals Justin Brown, der ehemalige Karlsruher GMD, ans Staatstheater zurück: Denn es ist auch „sein“ Werk, das vor drei Jahren durch die Pandemie jäh ausgebremst und wurde und nun endlich zur Aufführung kam.

Große Klangfülle zwischen Dunkelheit und Trost

| Christine Gehringer | Kritik

Max Reger zum 150. Geburtstag: Höchst anspruchsvolle Chor- und Orgelmusik in der Christuskirche Karlsruhe

 

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Vielen gilt er als spröde und sperrig, seine Harmonien und seine Satztechnik als ausufernd; nicht von ungefähr ist er unter Chorsängern gefürchtet: Am 19. März vor 150 Jahren wurde der Komponist Max Reger in der Oberpfalz geboren. In ganz Deutschland (und darüber hinaus) feierte man am vergangenen Wochenende seinen Geburtstag mit zahlreichen Porträts und Konzerten – dies selbstverständlich auch in Karlsruhe, wo sich seit 25 Jahren das Max-Reger-Institut um seinen Nachlass kümmert. Weitere Informationen sind online über das "Max-Reger-Portal" abrufbar.
Ein großes Chorkonzert mit selten aufgeführten Motetten war jetzt in der Christuskirche – in Zusammenarbeit mit Gästen aus Mannheim - zu erleben.

Zwischen Todesgewissheit und ewigem Leben

| Christine Gehringer | Kritik

Stephanschor und Kammerphilharmonie mit Bachs "Actus tragicus" und Mozarts "Requiem"

 

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Die Kantate „Gottes Zeit ist die allerbeste Zeit“ (BWV 106) - nachträglich bezeichnet als „Actus tragicus“ - gilt als „Geniestreich“ des jungen Bach. Zwischen 1707 und 1712 ist sie entstanden, und sie übt seit dem 19. Jahrhundert, seit der Wiederentdeckung Bachs, eine große Faszination aus. So schrieb etwa Fanny Hensel, die Schwester von Felix Mendelssohn Bartholdy, es gebe keinen „eindringlichen Prediger als den alten Bach“.
Wer die Kantate zu hören bekommt – so wie vor kurzem die Besucher in der Kirche St. Stephan beim Passionskonzert mit dem Stephanschor und der Kammerphilharmonie – der wird dem unbedingt zustimmen. Daneben hatte Kantor Patrick Fritz-Benzing die wohl bekannteste Begräbnismusik überhaupt aufs Programm gesetzt: Mozarts Requiem d-moll.

Mit Klarheit und Brillanz

| Christine Gehringer | Kritik

Claire Huangci spielte bei den Bruchsaler Schlosskonzerten

Die amerikanische Pianistin Claire Huangci war bereits vor kurzem in Karlsruhe beim Konzert der Staatskapelle zu erleben; nun gab sie einen Klavierabend im Rahmen der Bruchsaler Schlosskonzerte – mit einer interessanten Verbindung zwischen Frédéric Chopin und Sergej Rachmaninow, dessen 150. Geburtstag die Musikwelt in diesem Jahr feiert.

Von Finsternis und tiefer Not

| Christine Gehringer | Kritik

Erste Fastenkonzerte rückten das Thema „Buße“ und die Liturgie der Kartage in den Mittelpunkt

 

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Ungewöhnliche Konzerte gab es zu Beginn der Fastenzeit: In den Karlsruher Kirchen wurde bereits die Liturgie während der so genannten Heiligen Woche in den Blick genommen, und zwar in Vertonungen aus Spätrenaissance und Frühbarock – so, wie es der kirchlichen Tradition während der nächtlichen Stundengebete oder den Trauermetten, den „Tenebrae“, entsprach.
Nicht nur vor kurzem in der Christuskirche, sondern auch in der Stadtkirche Durlach war ein ein solches Konzert zu hören: Der Kammerchor Cantus Solis hatte sich die Responsorien aus dem „Officium Hebdomadae Sanctae“ von Tomas Luis de Victoria vorgenommen.
Zum Kreuzweg und zur Leidensgeschichte Jesu gehören aber auch Umkehr und Buße: Diesem Thema widmeten sich das Athos Ensemble und Patrick Fritz-Benzing (Orgel) mit ihrem Konzert „Aus tiefer Not“ in der Kirche St. Stephan.

Ein Abend mit spannenden Entdeckungen

| Christine Gehringer | Kritik

"Mendelssohn Plus": Das BuschKollegium musizierte in der Landesbibliothek und förderte Raritäten zu Tage

 

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Was kommt dabei heraus, wenn man ein unbekanntes Frühlingslied von Felix Mendelssohn Bartholdy zum Ausgangspunkt seiner Programmplanung nimmt? Das Karlsruher BuschKollegium, das seit rund zehn Jahren besteht und sich in wechselnder Besetzung immer wieder die Raritäten des Kammermusik-Repertoires vornimmt, wusste das anfangs vermutlich selbst nicht so genau. Doch schließlich entstand ein origineller und recht unterhaltender Abend, der - mit „Mendelssohn Plus“ überschrieben - vor kurzem in der Badischen Landesbibliothek zu hören war.