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Kritik

Starke, suggestive Bilder

| Christine Gehringer | Kritik

Erste Livestream-Premiere mit Strawinskys "Feuervogel" am Staatstheater Karlsruhe/ noch knappe zwei Wochen kostenpflichtig online

 

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Die Jubiläen großer Komponisten gehen in diesen Zeiten unter. Doch das Karlsruher Staatsballett meldete sich nun mit einer Premiere zurück – und diese fiel zeitnah auf den 50. Todestag von Igor Strawinsky. In seinem großen Handlungsballett „Der Feuervogel“ aus dem Jahr 1910 manifestieren sich die entscheidenden Umbrüche in der Zeit vor dem ersten Weltkrieg: Noch einmal zeigt sich die Klangpracht der Rimsky-Korsakow-Schule (hiervon wurde Strawinsky entscheidend beeinflusst), doch auch die scharfen Rhythmen eines neuen Stils, der sich drei Jahre später in „Sacre du Printemps“ skandalträchtig Bahn bricht, leuchten hier bereits auf. Ballettchefin Bridget Breiner stellt dem Werk einen interessanten Prolog voran.
Der belgische Choreograf Jeroen Verbruggen schafft im Strawinsky-Ballett zwar atmosphärische Bilder, doch vieles bleibt auch buchstäblich im Dunkeln. Aber: Es ist gut, dass im Theater endlich wieder über Inszenierungen geredet wird.
(Hinweis: Über das Portal dringeblieben.de ist die Produktion noch knapp zwei Wochen lang kostenpflichtig abrufbar).

Schönheit, die über sich selbst hinausweist

| Christine Gehringer | Kritik

Mozarts A-Dur-Klarinettenquintett: Eine nach-österliche Betrachtung

 

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Das digitale Oster-Festival in Baden-Baden ist vorbei, doch bis Ende April können die einzelnen Videos noch abgerufen werden.
Unter normalen Umständen würde das direkte Konzerterlebnis allmählich verblassen und dem nächsten Platz machen – doch auf digitalem Wege ist es möglich, auch im Nachhinein noch manche Schönheiten zu entdecken: In der Ankündigung zur besagten Matinee am Ostermontag hatten die Berliner Philharmoniker verlauten lassen, gerade bei Mozarts Klarinettenquintett komme der österliche „Auferstehungsgedanke“ zum Ausdruck.
Eine Einladung, dieses Meisterwerk nochmals zu betrachten.

Von Baden-Baden in die Welt

| Christine Gehringer | Kritik

Streaming-Konzerte erreichen zu Ostern Zuschauer rund um den Globus

 

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Noch eine Weile werden sich Konzertbesucher wohl mit Streaming-Angeboten als „Wegzehrung“ für die kulturelle Durststrecke begnügen müssen – trotz mancher Modellprojekte, trotz der gestrigen Ankündigung des Kunstministeriums, zumindest sommerliche Freiluftveranstaltungen mit einer Neuauflage des landesweiten Förderprogramms zu unterstützen. Das Festspielhaus Baden-Baden stellt noch für etwa drei Wochen die Aufzeichnungen der Konzerte des „Digitalen Hausfestspiels“ zur Verfügung: Zum Beispiel den Liederabend mit Diana Damrau und Helmut Deutsch. 

Musikalische Spiritualität

| Christine Gehringer | Kritik

Digitales Hausfestspiel Baden-Baden: Philharmonische Camerata mit Joseph Haydns "Sieben letzten Worten"/ davor die "Jussen-Brüder" mit Schuberts f-moll-Fantasie

 

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Das Format des „Digitalen Hausfestspiels“ hat sich in Corona-Zeiten bewährt: Wenn schon die Gäste an Ostern nicht zu den Künstlern nach Baden-Baden kommen können, so soll es doch wenigstens umgekehrt sein – und damit das Publikum nicht nur abgefilmte Konzerte zu sehen bekommt, hat man sich im Festspielhaus einiges einfallen lassen: etwa mit eingespielten Kurzfilmen und Interviews rund um den jeweiligen Auftritt; vor allem aber auch mit der Möglichkeit, anschließend Fragen zu stellen, woraus sich im Nachhinein manche interessante Werkbetrachtung ergibt.
Das Festival eröffneten die Brüder Lucas und Arthur Jussen mit einem Klavierabend, am Karfreitag widmete sich die „Philharmonische Camerata“ der Berliner Philharmoniker den „Sieben letzten Worten unseres Erlösers am Kreuze“ von Joseph Haydn. Darüber hinaus stehen die Videos noch vier Woche lang zum Nachhören zur Verfügung.

Sieben Schmerzen Mariens und Sieben letzte Worte

| Christine Gehringer | Kritik

Zur Karwoche erklang in den Karlsruher Kirchen Musik von Joseph Haydn und Johann Sebastian Bach

 

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Da die Passionszeit von den Karlsruher Kirchen vor allem mit musikalischen Andachten begangen wird  (der einzigen Art des Musizierens, die derzeit überhaupt vor Zuhörern möglich ist), ergeben sich in den vielen geistlichen Impulsen bisweilen ganz unbeabsichtigte Verbindungen: So war am Wochenende zu Palmsonntag Joseph Haydns selten aufgeführtes „Stabat Mater“ in St. Stephan zu hören - die Kreuzigung Jesu aus der Sicht der leidenden Mutter Maria. Zugleich erklang in der Evangelischen Stadtkirche Haydns wesentlich bekannteres Streichquartett über die „Sieben letzten Worte unseres Erlösers am Kreuz.“
Gestern eröffnete zudem die Stadtkirche Durlach die Reihe ihrer Passionsmusiken mit Arien von Johann Sebastian Bach.

Es geht auch ohne große Passion

| Christine Gehringer | Kritik

Musikalische Andachten in der Christuskirche: Barockmusik zum Freudensonntag - und eine Gelegenheit, zur Passionszeit Heinrich Schütz (neu) zu entdecken

 

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Telemanns „Pariser Quartette“ oder frühbarocke Chormusik: Auch wenn derzeit keine Passionskonzerte möglich sind, so gelingt es den Karlsruher Kirchen – in diesem Falle der Christuskirche – dennoch, mit viel Kreativität im Rahmen kleiner musikalischer Andachten den jeweiligen Fastensonntag eingehend zu betrachten. Vor allem aber: Die Kirchen sind momentan der einzige Ort, an denen live gespielte Musik zu hören ist.
Am vergangenen Sonntag war das großartige „Ensemble Polyharmonique“ zu Gast in der Christuskirche; am morgigen Palmsonntag ist um 18 Uhr Bachs Kantate „Nach dir, Herr, verlanget mich“ zu hören. Die Andacht wird auch über den Youtube-Kanal der Christuskirche übertragen.

Lebenszeichen mit reizvollem Repertoire

| Christine Gehringer | Kritik

Digitales Kammerkonzert der Badischen Staatskapelle: Von Renaissance bis Bernstein/ noch bis zum Wochenende kostenlos online

 

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Streaming-Angebote und abgefilmte Konzerte häufen sich zur Zeit; fast schon läuft man als Künstler Gefahr, in den unendlichen Weiten des Internets nur noch „einer von vielen“ zu sein. Und dennoch: Es ist in diesen Tagen wichtig, immer mal wieder ein solches Zeichen auszusenden.
Nun tat dies auch die Badische Staatskapelle – und zwar mit einem Programm aus kammermusikalischen Raritäten, wie zum Beispiel einer Fagott-Sonate von Charles Koechlin (1867-1950), aber auch mit Populärem wie etwa Auszügen aus der „West Side Story“. Noch bis Sonntag (11 Uhr) ist dieses gut einstündige Video über die Website des Hauses abrufbar, danach sollen auch kostenpflichtige digitale Angebote folgen.

Musik vertieft das Wort

| Christine Gehringer | Kritik

"Passionswege" in der Evangelischen Stadtkirche: Flöte, Harfe und die Leichtigkeit des Augenblicks/ Leidenserfahrungen bei Heinrich Schütz

 

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In diesem Jahr feiert der Karlsruher Kammerchor „CoroPiccolo“ sein 25jähriges Jubiläum: 1996 hatte Kirchenmusikdirektor Christian-Markus Raiser, Kantor der Evangelischen Stadtkirche, das Ensemble als Ergänzung zum BachChor gegründet, um das breite geistliche Repertoire angemessen abdecken zu können. Der Chor, bestehend aus dreißig gut geschulten Sängern, legt seinen Schwerpunkt auf anspruchsvollen A-Capella-Gesang, tritt aber immer wieder auch mit größeren Oratorien auf. Daneben widmet sich der CoroPiccolo ebenso den weniger bekannten Werken und der zeitgenössischen Literatur, bis hin zu etlichen Uraufführungen. Regelmäßige Konzertreisen ergänzen die Arbeit des Vokalensembles.
Inwieweit das Jubiläum in diesem Jahr noch angemessen gefeiert werden kann, ist derzeit nicht abzusehen. Doch wer am vergangenen Sonntag die gut besuchte Passionsandacht mit Werken von Heinrich Schütz erlebte, der konnte erahnen, welch tiefen Eindruck etwa ein ganzes Konzert mit dieser Musik hinterlassen hätte.
Bereits in der Woche davor begeisterten außerdem Johannes Hustedt (Flöte) und Karin Schnur (Harfe).