Kritik
Italienische Sinnlichkeit
| Christine Gehringer | Kritik
Mit einem reinen Mendelssohn-Programm begeisterten die Academy of St. Martin in the Fields und die Pianistin Yulianna Avdeeva in Baden-Baden.
Die Pianistin Yulianna Avdeeva spielte Mendelssohn im Festspielhaus Baden-Baden. (Foto: Harald Hofman/ PR)
Noch vor Monaten rechnete man damit, dass beim Konzert der Academy of St. Martin in the Fields in Baden-Baden der große Sir Neville Marriner selbst am Pult stehen würde - jetzt wurde der Auftritt im Festspielhaus Baden-Baden zum musikalischen Nachruf für den Gründer. Aufhorchen ließ auch die junge Pianistin Yulianna Avdeeva, die 2010 den Chopin-Wettbewerb gewann.

Im Eis gedeiht nichts
| Christine Gehringer | Kritik
Frostig: Yuval Sharon inszeniert Richard Wagners "Walküre" am Staatstheater Karlsruhe.
Auf Eis gelegt ist Brünnhilde in der Wagner-Oper "Walküre" (Regie: Yuval Sharon), die jetzt am Staatstheater Karlsruhe zu sehen ist. (Foto: Falk von Traubenberg)
Wir erinnern uns: Im Sommer hatte David Hermann, einer der vier Jung-Regisseure des Karlsruher "Rings", die Szenen des "Rheingolds" mit Vorausblenden verquickt - und die Personen wurden auf diese Weise mit den Spätfolgen ihres Handelns konfrontiert. Auch Yuval Sharon arbeitet in seiner "Walküre" mit Einblendungen, mit Videos und Schattenspielen, ganz im Sinne des Wagnerschen Gesamtkunstwerks. Dazu gibt es Walküren als Fallschirmjägerinnen und eine schockgefrorene Brünnhilde...
Barocke Musizier-Lust
| Christine Gehringer | Kritik
Das Ensemble "L' Accademia Giocosa" bietet im Schloss Bruchsal Abend-Unterhaltung vom Feinsten.
Tänzerische Freude in der Adventszeit: Das Ensemble "L Accademia Giocosa" begeisterte im Schloss Bruchsal. (Foto: Walter Glück/ PR)
Es ist eine schöne Tradition der Bruchsaler Schlosskonzerte, in der Weihnachtszeit auch musikalisch einen barocken Glanz in die ehemalige fürstbischöfliche Residenz zu bringen: Zu Gast war diesmal das Ensemble "L' Accademia Giocosa" aus München, das von der Barockcellistin Kristin von der Goltz geleitet wird.
Die Schönheit der Sprache und des Klangs
| Christine Gehringer | Kritik
Christoph Prégardien gab einen begeisternden Liederabend an der Musikhochschule Karlsruhe.
Prominenter Gast an der Musikhochschule Karlsruhe: Christoph Prégardien gab einen Liederabend mit Hartmut Höll. (Foto: Musikhochschule Karlsruhe/ PR)
Hartmut Höll, Rektor der Karlsruher Musikhochschule, gilt als einer der führenden Liedbegleiter in Deutschland - und so hat das Lied an der Karlsruher Musikhochschule einen gewissen Stellenwert. Das wurde nicht zuletzt durch den Wettbewerb "Es sind noch Lieder zu singen" deutlich, der im vergangenen Jahr erstmals ausgetragen wurde. Das zeigt sich auch immer wieder in hochwertigen Liederabenden - jetzt mit einem prominenten Gast: dem Tenor Christoph Prégardien..
Adventlicher Beitrag zum Reger-Jahr
| Christine Gehringer | Kritik
Konzert mit dem Vokalensemble CantiKa nova, dazu mit Trompete und Orgel in der Kirche St. Bonifatius
Das Vokalensemble CantiKa nova beim Adventskonzert in der Kirche St. Bonifatius in Karlsruhe. (Foto: Gehringer)
Einen der letzten Beiträge zum ausgehenden Reger-Jahr lieferte jetzt das Vokalensemble CantiKa nova beim traditionellen Adventssingen in der Kirche St. Bonifatius. Für vorweihnachtlichen Glanz sorgten Franz Tröster (Trompete) und Dominik Axtmann (Orgel).
Bach zum Mitsingen
| Christine Gehringer | Kritik
Beim Karlsruher "Singalong" trafen sich begeisterte Chorsänger zum Weihnachtsoratorium.
Der Karlsruher "Singalong" zum Advent ist eine inzwischen lieb gewordene Tradition in der Stadtkirche Durlach. (Foto: Gehringer)
Seht recht, ihr Engel, jauchzt und singet, dass es uns heut so schön gelinget" heißt es am Ende des zweiten Teils in Bachs Weihnachtsoratorium. Das hätte auch das Motto für den Karlsruher "Singalong" in der Stadtkirche Durlach sein können.
Inspirierender Freundeskreis
| Christine Gehringer | Kritik
"Johannes Brahms und seine Freunde"/ Konzert in der Kleinen Kirche Karlsruhe
Es muss eine fruchtbare Atmosphäre gewesen sein. Die Künstlerfreundschaft zwischen Brahms und den Schumanns, die Beziehung zu Otto Dessoff, dem Dirigenten des Großherzoglichen Hoforchesters - all diese Verbindungen waren offenbar von einer solchen Wertschätzung und von ehrlicher Kritik geprägt, wie man sie zur damaligen Zeit selten fand.
Brahms mit ungewohnter Leichtigkeit
| Christine Gehringer | Kritik
Das Karlsruher Barockorchester erinnerte an die Uraufführung der ersten Sinfonie
So mag sie vielleicht geklungen haben - die erste Sinfonie von Johannes Brahms, als sie vor 140 Jahren in Karlsruhe "im großen Saale des Museums" (damals Kulturzentrum, heute Bankgebäude) uraufgeführt wurde: Wesentlich leichter und durchsichtiger im Klang, federnd in der Gestaltung; ohne diese - wie man heute sagen würde - "romantische Emphase", ohne das Dunkle und Schwere, das der Sinfonie meist anhaftet.