Pfingstfestspiele Baden-Baden mit dem SWR Symphonieorchester: Wagner im Fokus
(red.) Die Pfingstfestspiele im Festspielhauses Baden-Baden (vom 27. Mai bis 4. Juni) legen in diesem Jahr einen Schwerpunkt auf Richard Wagner. Am Pult des SWR Symphonieorchesters bestreitet Teodor Currentzis die beiden Eröffnungskonzerte am Pfingstwochenende (27. und 28. Mai): Hier wird Wagners Musik zur Abwechslung einmal rein sinfonisch geboten; es erklingt „Vorspiel und Liebestod“ aus „Tristan und Isolde“ und dazu der „Ring ohne Worte“, gedacht als ein orchestrales ‚Best of‘ in einem Arrangement von Lorin Maazel.
Currentzis ergänzt die Hauptwerke des Abends mit einer musikalischen Wagner-Betrachtung des ukrainisch-russischen Komponisten Alexei Retinski. Seine Komposition „Das Wasser hat keine Haare“ feiert im Festspielhaus Baden-Baden seine deutsche Erstaufführung.
Am 3. Juni lädt das Festspielhaus zur Gala mit der Sopranistin Sonya Yoncheva: Sie singt Werke aus dem italienischen „Verismo“ von Puccini, Mascagni und Leoncavallo – unter anderem Mimi aus „La Bohème“, „Iris“ oder „Manon Lescaut“ , dazu „Thaïs“ aus der gleichnamigen, selten aufgeführten Oper des französischen Komponisten Jules Massenet. Es singt außerdem der italienische Tenor Riccardo Massi; begleitet werden die Sänger von der Philharmonie Baden-Baden unter der Leitung von Nayden Todorov.
Das Klavierkonzert Nr. 2 von Franz Liszt steht auf dem Programm mit dem Dirigenten Pablo Heras-Casado und dem SWR Symphonieorchester am Sonntag, den 4. Juni. Interpretiert wird Liszts Konzert vom französischen Pianisten Alexandre Kantorow, der 2019 den Ersten Preis und die Goldmedaille des Internationalen Tschaikowsky-Wettbewerbs gewann. (Franz Liszt, Wagners Schwiegervater, spielte übrigens einst in Baden-Baden eine wichtige Rolle als Intendant des Tonkünstlerfestes.) Außerdem sind das Vorspiel und der dritte Aufzug aus Wagners „Parsifal“ zu hören; die Titelrolle im Bühnenweihfestspiel singt der österreichische Tenor Andreas Schager.
Regelmäßig zu Gast in Baden-Baden sind die moldawische Geigerin Patricia Kopatchinskaja und der türkische Pianist Fazıl Say, die nun erstmals gemeinsam auf der Festspielhaus-Bühne zu erleben sind: Am 2. Juni spielen sie Werke für Violine und Klavier von Leoš Janáček, Johannes Brahms und Béla Bartók.
Ergänzt wird das Programm beispielsweise von zwei Wandelkonzerten in der Stadt (am Dienstag, 23. Mai, 16.30 Uhr, und am Samstag, 3. Juni, 14.30 Uhr; Treffpunkt jeweils vor dem Festspielhaus). Außerdem gibt es Kammerkonzerte im Theater Baden-Baden: Ein humorvolles Schmankerl ist im Konzert am 30. Mai um 19 Uhr zu erwarten, und zwar mit Paul Hindemiths „Holländer"-Parodie: Die „Ouvertüre zum Fliegenden Holländer, wie sie eine schlechte Kurkapelle morgens um 7 am Brunnen vom Blatt spielt“, ist gespickt ist mit spielerischen Schwierigkeiten.
Wie schon bei den Osterfestspielen, so gibt es auch zu Pfingsten eine „Jazznacht“: SWR-Soloklarinettist Sebastian Manz ist am 1. Juni in der Orangerie von Brenner‘s Parkhotel gemeinsam mit dem "vision string quartet" zu hören – und zwar mit Filmmusik zum „Dschungelbuch“, mit Tango, Klezmer oder orientalisch beeinflussten Klängen.
Mit einem Percussion-Erlebniswochenende zum Mitmachen startet die Vorbereitungsphase auf die Pfingstfestspiele: Am 20. und 21. Mai gibt es für Kinder, Jugendliche und Erwachsene (mit und ohne Vorkenntnisse) ein Workshop-Wochenende. Beim großen Abschlusskonzert am Sonntag werden alle erarbeiteten Klang-Geräusch-Werke gemeinsam mit den Profis aufgeführt. Das Konzert um 16 Uhr im Festspielhaus ist öffentlich, der Eintritt ist frei.
Im Rahmen der Pfingstfestspiele lädt das SWR Symphonieorchester außerdem Schulklassen zu einem Probenbesuch ein. Dabei erhalten die Schüler Einblicke ins Festspielhaus Baden-Baden und erfahren im Gespräch mit einem Orchestermitglied interessante Details über den Berufsalltag der Orchestermusiker.
Das detaillierte Programm und weitere Informationen unter www.festspielhaus.de