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Konzertprogramm der Staatskapelle verbindet Tradition mit Neuem

| Christine Gehringer | PAMINA kurz notiert

(red.) Auf den Grundpfeilern „Tradition“ und „Offenheit für Neues“ soll auch in der kommenden Spielzeit das Konzertprogramm am Staatstheater stehen, das Generalmusikdirektor Georg Fritzsch zusammen mit seinem neuen Team vor kurzem bekannt gab. Die Sinfoniekonzerte umspannen vier Jahrhunderte Musikgeschichte - auch außerhalb Europas. Zugleich soll jedoch der Lokalbezug zu Karlsruhe nicht fehlen.
So steht im 1. Sinfoniekonzert (am 6. und 7. Oktober) neben Beethovens Sinfonie Nr. 5 auch das Klavierkonzert von Adolf Busch auf dem Programm – das Brüder-Busch-Archiv befindet sich im Max-Reger-Institut in Durlach. Außerdem erwartet die Zuhörer im 8. Sinfoniekonzert (29. und 30. Juni 2025) neben Dvořáks Slawischen Tänzen eine Uraufführung des Konzerts für Saxofonquartett und Orchester von Márton Illés, eines ehemaligen Kompositionsstudenten von Wolfgang Rihm an der Karlsruher Musikhochschule. Bei diesem Konzert wird das Raschèr Saxophon Quartett erwartet.

Zeitgenössische Kompositionen der ukrainischen Komponistin Bohdana Froliak und des US-Amerikaners Bryce Dessner werden im 2. Sinfoniekonzert (10. und 11. November) unter der Leitung von André de Ridder mit Dvořáks Sinfonie Nr. 7 kontrastiert. Weitere Höhepunkte bilden Mahlers Sinfonie Nr. 6 unter der Leitung von Georg Fritzsch im 4. Sinfoniekonzert (2. und 3. Februar 2025); Werke von Lili Boulanger, Ernest Bloch und Dmitri Schostakowitsch sind im 7. Sinfoniekonzert (1. und 2. Juni 2025) zu hören.
Eine Besonderheit stellt das 6. Sinfoniekonzert (6. und 7. April) dar: Im Rahmen der "Nachhaltigkeitstage" erklingen am Klimatag „Meer“ thematisch passende Werke von Britten, Shih (*1950), Glasunow und Débussy. An der klimaneutralen Veranstaltung werden auch der Badische Staatsopernchor, der Extrachor sowie die Chöre von Cantus Juvenum beteiligt sein.
Joseph Haydns „Londoner“ Sinfonie Es-Dur Hob.: I:99 erwartet die Zuhörer im 3. Sinfoniekonzert (15. und 16. Dezember), in dem es auch eine Wiederbegegnung mit Zemlinsky gibt. Eine Klangreise nach Skandinavien und Russland unternimmt das 5. Sinfoniekonzert (9. und 10. März) mit Griegs Peer-Gynt-Suite sowie Werken von Peterson-Berger und Rachmaninow.

Das Konzertprogramm umfasst neben den Sinfoniekonzerten auch mehrere Sonderkonzerte, in denen unter anderem Mozarts Requiem in der Karlsruher Christuskirche oder Musik aus Paris um 1800 (unter der Leitung vom "Conductor in Residence", Attilio Cremonesi) zu hören ist. Saisonale Extra-Konzerte nehmen Bezug auf den Spielzeitbeginn, auf Weihnachten, das neue Jahr oder den Sommer.
Kleinkinder- und Kinderkonzerte (unter anderem mit Prokofjews „Peter und der Wolf“ oder dem Publikumshit „Das Dschungelbuch“) und Liederabende erweitern das Repertoire. Auch die Reihen "Nachtklänge", "KlangÖffner" und "Jazz Nights" werden fortgesetzt.

In den Kammerkonzerten präsentieren sich zudem die Mitglieder der Staatskapelle in einer großen Programmvielfalt und in wechselnden Formationen; die Programme stellen die Musikerinnen und Musiker selbst zusammen. In der kommenden Spielzeit ehren sie unter anderem die Jubilare Arnold Schönberg, Dmitri Schostakowitsch, Louise Farrenc und Samuel Coleridge-Taylor.
Mit Werken von Coleridge-Taylor und Florence Price erklingt zudem besondere Musiksprache, die afroamerikanische und mitteleuropäische Musiktraditionen miteinander verbindet. Neben einem Streichquartett von Florence Price ergänzen Werke weiterer Komponistinnen wie Amy Beach das Spektrum der Kompositionen. Auf besondere Entdeckungstour geht ein Extra-Kammerkonzert mit spanischer Hofmusik im Gartensaal des Karlsruher Schlosses.

Zeitgleich mit dem Konzertspielplan 2024/25 erscheint auch die neueste CD der Staatskapelle: Im dritten Teil der "Edition Badische Staatskapelle" widmet sich das Orchester einer der bekanntesten und beliebtesten Sinfonien Anton Bruckners: Der 4. Sinfonie Es-Dur. Sie ist ein Säulenwerk der Romantik und gehört damit zu jenem Repertoire, das der Staatskapelle sozusagen „in ihre DNA eingeschrieben“ ist. Hierbei handelt es sich um einen Live-Mittschnitt aus dem Frühjahr 2022.