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Festspielhaus Baden-Baden gibt Programm für 2025 bekannt

| Christine Gehringer | PAMINA kurz notiert

Am Montag, den 28. Oktober beginnt der Vorverkauf für das neue Jahresprogramm des Festspielhauses Baden-Baden; über eine neue App sind die Veranstaltungen bereits buchbar. Als „deutsche Festspielstadt“ soll die ehemalige „Sommerhauptstadt Europas“- seit 2021 außerdem Weltkulturerbe – künftig positioniert werden, so Intendant Benedikt Stampa beim Pressegespräch in Baden-Baden. Schließlich seien die „Festspiele in die DNA des Hauses eingeschrieben“; schon die Gründerväter hätten dies im Blick gehabt.

Mit zwei Stars der Bayreuther Festspiele beginnt die Saison: Am 12. Januar 2025 lädt das Festspielhaus zu einem Galaabend mit Camilla Nylund und Andreas Schager zum 200. Geburtstag von Johann Strauß. Neu im Programm sind die Winterfestspiele, mit denen das Jahr 2025 endet: Sie schließen die Lücke, die das Mariinsky Ballett hinterlassen hatte. Mit Beginn des Ukraine-Krieges hatte das Festspielhaus die Zusammenarbeit nicht fortgesetzt.

Symbolträchtig ist indes die Tatsache, dass ausgerechnet das Ukrainische Nationalballett im Rahmen der neuen Winterfestspiele (12. bis 21. Dezember 2025) zu Gast ist: Damit setzt man in Baden-Baden, an einem Ort, der „besondere Brücken nach Osteuropa hatte, ein nicht minder bedeutendes Zeichen der Solidarität und des Neuanfangs“, so Stampa – zumal das ukrainische Ballett derzeit als Kultur-Botschafter umworben werde. Zum Kern der Winterfestspiele gehören außerdem Iván Fischer und sein Budapest Festival Orchestra. Das ist ebenfalls ein Zeichen: Denn auch in Ungarn ist die Situation für Künstler derzeit nicht einfach. Auf dem Programm des Budapest Festival Orchestra in Baden-Baden steht neben Bachs Weihnachtsoratorium auch eine Oper: Mozarts „Don Giovanni“.

Auch das Musiktheater gehört zur „DNA“ des Festspielhauses; insgesamt fünf Opern sind im kommenden Jahr zu erleben: Unter anderem „Norma“ mit Sonya Yoncheva (24. August); dies ist eine erneute Kooperation mit dem Gstaad Festival Orchestra während des Sommers. Eine weitere konzertante Oper gibt es bereits im Mai mit Webers „Freischütz“; es musiziert die Kammerakademie Potsdam unter Antonello Manacorda.

Die anderen Opernproduktionen verteilen sich auf die Festspiele: „Wehmütig“ blickt man in Baden-Baden etwa den letzten Osterfestspielen (12. bis 21. April) mit den Berliner Philharmonikern und Kirill Petrenko entgegen. Auf dem Programm steht unter anderem eine Neuinszenierung von Puccinis „Madama Butterfly“ mit Eleonora Buratto in der Titelrolle. Im Rahmen der Herbstfestspiele (14. bis 23. November) ist Cecilia Bartoli in Rossinis „La Cenerentola“ mit den Balthasar-Neumann-Klangkörpern zu erleben.

Die kommenden Pfingstfestspiele (31. Mai bis 9. Juni) stehen ganz im Zeichen des 100. Geburtstages von Pierre Boulez (1926-2016): Der Komponist und Dirigent, der zu den bedeutendsten zeitgenössischen Tonschöpfern gehörte, lebte in Baden-Baden und war Teil der Stadtgesellschaft. Die Feierlichkeiten in ganz Baden-Baden erstrecken sich deshalb über erste Jahreshälfte 2025. Bereits im Januar (23. bis 26.) ist unter dem Motto „Kino im Festspielhaus“ der so genannte „Jahrhundertring“, den Boulez 1976 dirigierte, in einer Verfilmung zu sehen. Ein „Bürgerfest“ soll diese Geburtstagsfeier sein, nicht allzu „staatstragend“. Insgesamt verfolgt man in Baden-Baden eine Programmstrategie in der Mischung aus "Glanz, Glamour - und Nahbarkeit".

Dazu passt auch eine Premiere im Rahmen der Sommerfestspiele „La Capitale d‘ été“ (27. Juni bis 6. Juli): Hierbei laden das Festspielhaus und die Stadt zur Oper-Air-Gala im Park. Der kanadische Dirigent Yannick Nézet-Séguin musiziert mit dem Orchestre Métropolitain de Montreal am 29. Juni vor dem Kurhaus - unter anderem sind Werke von Gounod, Bernstein, Tschaikowsky zu hören.

Das Festspieljahr startet erneut mit dem „Take-Over-Festival“ (31. Januar bis 8. Februar); unter dem Motto „Die Jugend übernimmt das Festspielhaus“ haben hier neue und junge Formate in der Verbindung aus Klassik, Jazz, DJs und Tanz ihren Platz. Ein Fixpunkt im Festival-Kalender ist außerdem das Tanzfestival "The World of John Neumeier" (2. Oktober bis 12. Oktober). Ansonsten warten zahlreiche Gastspiele auf die Konzertbesucher – etwa mit Diana Damrau, Rolando Villazon, Jonas Kaufmann oder dem Gewandhaus-Orchester Leipzig. Auch Kinderkonzerte finden sich im Programm – wie zum Beispiel ein „Krabbelkonzert“ rund um das Thema „Freischütz“ mit der Kammerakademie Potsdam.
Weiteres unter www.festspielhaus.de