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Ehemaliger Karlsruher Dramaturg Bernd Feuchtner überraschend verstorben

| Christine Gehringer | PAMINA kurz notiert

Vor wenigen Stunden wurde bekannt, dass Bernd Feuchtner, zuletzt Intendant der Händel-Festspiele in Halle, im Alter von 75 Jahren überraschend verstorben ist. Vielen galt er als „Koryphäe des Musiktheaterbetriebs“; er war Operndirektor in Heidelberg und Salzburg, von 2011 bis 2014 wirkte er am Staatstheater Karlsruhe als Chefdramaturg und als Künstlerischer Leiter der Karlsruher Händel-Festspiele. Freunden der klassischen Musik wird er ebenso als exzellenter Musikkritiker in Erinnerung bleiben, er arbeitete für verschiedene überregionale Medien.
Bernd Feuchtner, 1949 in Nürnberg geboren, studierte zunächst Soziologie, Politikwissenschaft und Geographie in Frankfurt am Main und verfasste seine Dissertation – die auch in Buchform vorliegt - über den Komponisten Dmitri Schostakowitsch und dessen künstlerische Reaktion auf den Druck des Sowjet-Regimes. 2018 wurde er Präsident der Deutschen Schostakowisch Gesellschaft. Doch seine Liebe galt ebenso der barocken Musik; so war er beispielsweise Gründer des Festivals „Winter in Schwetzingen“ des Theaters Heidelberg.
Dem Badischen Staatstheater blieb er stets verbunden - und die Händel-Festspiele 2025 sind von diesem Verlust nun direkt betroffen: Denn Bernd Feuchtner war als Juror beim neu gegründeten Farinelli-Wettbewerb für Countertenöre vorgesehen. „Viele von uns hatten das große Glück, mit ihm zusammenarbeiten zu dürfen“, heißt es in einer Mitteilung des Staatstheaters. „Als unglaublicher Kenner der Szene hat er uns immer wieder inspiriert, vor allem auch durch sein Feingespür für Programmatik und neu zu entdeckende Werke. Seine Expertise und sein visionärer Weitblick werden der Opernwelt fehlen“.