Farinelli-Gesangswettbewerb für Counter-Tenöre ist entschieden
Der erste Farinelli-Gesangs-Wettbewerb für Counter-Tenöre in Karlsruhe ist entschieden: Der mit 5000 Euro dotierte erste Preis der Karlsruher Händel-Gesellschaft erhält der 24jährige Dennis Orellana aus Honduras (ausführlicher Bericht folgt). Beim Final-Konzert im gut besuchten Kleinen Haus des Staatstheaters überzeugte er die Jury mit seiner hellen, schlank geführten Stimme, seinen feinen Koloraturen und seinem hoch expressiven Gesang.
Den zweiten Preis (dotiert mit 2500 Euro, gestiftet von Susanne Freytag, der stellvertretenden Vorsitzenden der Händel-Gesellschaft) erhielt der 27jährige Rémy Brès-Feuillet aus Frankreich. Er wurde bereits vor dem Finale mit dem Sonderpreis für Neue Musik des Staatstheaters ausgezeichnet. Damit verbunden ist ein Engagement mit einer zeitgenössischen Partie in einem Konzert in der kommenden Spielzeit.
Da sich die Jury nicht auf den zweiten Preis einigen konnte, stiftete Counter-Tenor und Jury-Mitglied Max Emanuel Cencic spontan einen mit 1000 Euro dotierten dritten Preis: Er ging an den 30jährigen Yongbeom Kwon. Der „Max-Cencic-Preis“ soll nun regelmäßig vergeben werden. Der Südkoreaner überzeugte auch die Besucher und erhielt zusätzlich den mit 1000 Euro dotierten Publikumspreis des Staatstheaters.
Der ebenfalls mit 1000 Euro dotierte Nachwuchspreis für junge Sänger bis 25 Jahren (gestiftet von Giuseppe Blasotta, Mitglied der Karlsruher Händel-Gesellschaft) ging an Lidor Ram Mesika aus Israel.
Aus aller Welt hatten sich rund 50 Sänger beworben; 24 stellten sich in der ersten internen Vorrunde einer fünfköpfigen Jury vor. Zehn von ihnen erreichten das Semifinale, sechs Sänger wurden schließlich für das Finale ausgewählt. Zur Jury gehörten: Max Emanuel Cencic (Countertenor und Künstlerischer Leiter des Bayreuth Baroque Opera Festival), Christian Firmbach (Intendant des Badischen Staatstheaters Karlsruhe), Vivica Genaux (Mezzosopranistin und Gesangscoach), Natascha Ursuliak (Oper Zürich/ Casting) und Véronique Walter (Leiterin des Internationalen Opernstudios der Hamburgischen Staatsoper ab der Spielzeit 25/26). Sie übernahm den Platz des vor kurzem verstorbenen Bernd Feuchtner.
Hinweis: Das Finalkonzert wurde im Live-Stream übertragen; dieser ist auf Youtube noch abrufbar.