Internationaler Orgelsommer startet am 13. Juli in der Evangelischen Stadtkirche Karlsruhe
(red.) Zum 29. Mal lädt die Evangelische Stadtkirche Karlsruhe zum Internationalen Orgelsommer: Vom 13. Juli bis zum 17. August sind an sechs Konzertabenden (jeweils sonntags) international renommierte Organistinnen und Organisten aus Italien, Frankreich, Norwegen, der Schweiz, Polen und Deutschland zu Gast. Im Mittelpunkt dabei: die beiden Orgeln der Stadtkirche, ein französisch-barockes Instrument der Firma Rémy-Mahler und eine romantische Orgel aus dem Hause Steinmeyer. Das erlaubt eine adäquate Interpretation nahezu aller musikalischer Stilbereiche. Dank Videoübertragung auf Großleinwand hat das Publikum außerdem die Möglichkeit, den Interpreten bei ihrem Spiel direkt auf die Finger zu sehen.
Vor jedem Orgelkonzert gibt es in der Talk-Runde „Das Blaue Sofa“ (19.30 – 20.00 Uhr) die Gelegenheit, mit der den Künstlern des Abends ins Gespräch zu kommen und zugleich eine Einführung in das Programm zu erhalten.Alle Konzerte beginnen um 20.30 Uhr.
Den Anfang macht am 13. Juli Giulio Mercati aus Mailand mit Werken von Bach, Duruflé und Reger. Giulio Mercati absolvierte Studien in Orgel, Komposition und Cembalo und trat als Solist bereits in über zwanzig Ländern auf, unter anderem in der Philharmonie St. Petersburg, der Kirche St. Saviour in Jerusalem, der St. Patrick’s Cathedral in New York und der Basilika der Verkündigung in Nazareth. Er ist als Organist und Continuospieler bei bedeutenden Ensembles aktiv und konzertiert beispielsweise mit dem Orchester der Italienischen Schweiz. Giulio Mercati hat für Labels wie Naxos aufgenommen und ist Leiter des Vokalensembles San Bernardo sowie Gründer des Concentus Lucensis. Er ist Organist und Professor für Geschichte der Kirchenmusik in Lugano.
Am 20. Juli gastiert Sarah Kim (Paris) in Karlsruhe; sie war bereits 2021 in einem begeisternden Konzert in der Stadtkirche zu hören und hat Werke von Buxtehude, Karg-Elert, Bartok und Saint-Saens im Gepäck.
Sarah Kim wuchs in Köln und Sydney auf. Mit elf Jahren entschied sie sich für die Orgel und begann ihre Ausbildung bei Miriam Gaydon in Sydney. Später studierte sie am Sydney Conservatorium bei Philip Swanton und war als Organistin an der Universität Sydney, St. Paul’s College und der St. James’ Anglican Church tätig. Nach ihrem Abschluss erhielt sie ein Stipendium für das Conservatoire de Paris bei Olivier Latry und Michel Bouvard, das sie mit Auszeichnung abschloss. Sarah Kim gewann Wettbewerbe in Sydney, Newcastle und Paris und konzertierte in bedeutenden Kirchen Europas, unter anderem in Notre-Dame, Westminster Abbey und Versailles. Neben ihrer regen Konzerttätigkeit ist sie in Paris an der Kirche L’Oratoire du Louvre tätig.
Am 27. Juli ist Victoria Ulriksen aus Oslo mit Werken von Bach, Bunk, Marchand, Mozart und einer Uraufführung zu hören. Victoria Ulriksen studierte Orgel an der Hochschule für Musik und Theater Leipzig bei Professor Martin Schmeding sowie Kirchenmusik an der Norwegischen Musikhochschule bei Professor Kåre Nordstoga. Zudem nahm sie Unterricht in den Fächern Fortepiano und modernes Klavier.
Mit 15 gab sie ihr Debüt in der Osloer Kathedrale. Victoria Ulriksen war unter anderem bei Festivals wie Oslo International, Bergen, Nordic Church Music zu hören und wurde von Olivier Latry für das Haarlem Festival ausgewählt.
Am 3. August kommt Suzanne Z’Graggen aus Luzern; sie spielt Werke von Bach, Schumann und hat ebenfalls eine Uraufführung im Gepäck. Sie studierte an den Musikhochschulen Luzern und Bern, an der Universität Bern, an der Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien. Sie war als Domorganistin der St.-Ursen-Kathedrale Solothurn tätig und dort künstlerische Leiterin der „Orgelkonzerte Solothurn“. An der Hochschule für Musik Luzern arbeitet Suzanne Z’Graggen als Orgeldozentin und Stabstellenleiterin Kirchenmusik. Eine rege Konzerttätigkeit als Orgelsolistin und eine Jurorentätigkeit runden ihr musikalisches Schaffen ab.
Am 10. August spielt dann der Hausherr der Stadtkirche, Kantor Christian-Markus Raiser: Bei diesem Konzert sind Werke von Bach, Mahler, Raiser, Laukvik, MacMillan und Louis Vierne zu hören.
Das Schlusskonzert am 17. August gehört dem polnischen Organisten Przemyslaw Kapitula aus Warschau; er spielt Werke von Bach, Scheidt, Moretti, Nowowiejski, Boellmann. Przemyslaw Kapitula studierte Orgel an der Fryderyk-Chopin-Musikakademie in Warschau; eine weltweite Konzerttätigkeit etwa 120 Konzerten pro Jahr füllt sowohl solistisch als auch mit verschiedenen Orchestern und Chören seinen Kalender. Przemyslaw Kapitula ist Direktor der Stiftung „Festival der Sakralmusik“ in Warschau, zudem Leiter des „Internationalen Festivals der Sakralmusik“. Außerdem leitet der das Internationale Orgelfestival „Die Orgel der Kathedrale“ in Warschau und das Festival „Orgeln im Zentrum von Warschau“. Er ist außerdem Initiator vieler Orgel- und Musikprojekte in Polen.