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Klarinettist Wolfgang Meyer gestorben

| Christine Gehringer | PAMINA kurz notiert

Einen seiner letzten Auftritte hatte er im vergangenen November im Rahmen einer Konzertlesung an der Musikhochschule Karlsruhe - mit einer besonders innigen und beseelten Interpretation von Schuberts "Hirt auf dem Felsen". Am vergangenen Sonntag ist der Klarinettist Wolfgang Meyer im Alter von 64 Jahren nach längerer Krankheit gestorben.
Wolfgang Meyer wurde 1954 in Crailsheim geboren; er studierte Klarinette bei Otto Hermann in Stuttgart und bei Hans Deinzer in Hannover. Von 1989 bis 2016 lehrte er als Professor an der Musikhochschule Karlsruhe, zwischen 2001 und 2007 war er dort Rektor. Meyer gab weltweit Meisterkurse, er musizierte unter anderem mit seiner berühmten Schwester Sabine Meyer und mit seinem Schwager Reiner Wehle im Trio di Clarone, arbeitete außerdem mit dem Zemlinsky Trio, dem Carmina Quartett, dem Quatuor Mosaiques und auch mit dem Concentus Musicus Wien unter Nikolaus Harnoncourt.
Eine besondere Leidenschaft galt der zeitgenössischen Musik und ebenso dem Jazz; gemeinsam mit dem Karlsruher Saxofonisten Peter Lehel hat Meyer mehrere Alben veröffentlicht. Auch die Konzerte und Vorträge im intimen Rahmen der Hemingway Lounge in der Karlsruher Weststadt (als eine Art "Salon" ins Leben gerufen) gehen auf Meyers Initiative zurück. Vor genau zehn Jahren wurde der Verein "Freunde der KlangKunst Weststadt" gegründet, um dort jungen Künstlern - unter anderem mit Musik zur Marktzeit, Klassik oder Barjazz - ein Podium zu geben.