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Baden-Baden: Drittes digitales Hausfestspiel statt Pfingstfestspiele

| Christine Gehringer | PAMINA kurz notiert

(red.) Die Pfingstfestspiele in Baden-Baden müssen ausfallen, ebenso das nach-österliche Festival, das eigentlich für Anfang Mai geplant war. Sozusagen in der Mitte – nämlich vom 13. bis 16. Mai - möchte man den Klassikliebhabern nun mit dem dritten „Hausfestspiel“ entgegen kommen: Zu Gast im Festspielhaus sind diesmal das SWR Symphonieorchester und Solisten wie Martin Stadtfeld und Véronique Gens. Das Motto des Festivals lautet „Aufbruch in die Moderne“ und beleuchtet Werke aus dem 19. und 20. Jahrhundert, die jeweils an der Schwelle zu einer neuen musikalischen Ära entstanden sind.
„Das Motto und die Idee dahinter haben nichts von ihrer Kraft eingebüßt“, wird Festspielhaus-Intendant Benedikt Stampa in einer Mitteilung zitiert. „Den Eindruck, in einer Zeitenwende zu agieren, teilen wir mit den Komponisten, die im Fokus unserer Pfingstfestspiele stehen. Im Stillstand, den die Pandemie uns aufzwingt, wächst das Gefühl, dass Dinge sich neu ordnen und es anders weitergehen wird.“
Die Komponisten des Festivals sind Beethoven, Schumann, Berlioz, Strawinsky, Messiaen und Jörg Widmann. Sie geben Beispiel dafür, was „Aufbruch in die Moderne“ musikalisch bedeuten kann. Von Olivier Messiaen beispielsweise erklingt das „Quatuor pour la fin du temps“, das der Komponist unter dem Eindruck des Zweiten Weltkriegs schrieb und das von den Versen der biblischen Apokalypse inspiriert ist.
Baden-Baden war andererseits immer wieder ein Ort, um solche Aufbrüche zu wagen: „Musikerinnen und Musiker des SWR haben hier mit Strawinsky und Messiaen zusammengearbeitet – und mit Pierre Boulez, der sich Baden-Baden neben Paris zum Wohn- und Arbeitsort wählte. Legendäre Aufnahmen sind in den Baden-Badener Rosbaud-Studios entstanden,“ so Johannes Bultmann, der künstlerische Gesamtleiter der SWR-Klangkörper und -Festivals.
Auch bei diesem Festival soll neben der Musik die Interaktion zwischen Künstlern und dem Publikum im Mittelpunkt stehen: Über die Social-Media-Kanäle des Festspielhauses, per e-Mail oder Telefon können vorab und während des Streamings Fragen an die Künstler gestellt werden. Ebenso stehen die Kommentarfunktionen bei Youtube und Facebook oder auf der Website des Festspielhauses zur Verfügung.
Die Übertragungen auf der Website des Festspielhauses beginnen am 13., 14. und 16. Mai um 20.15 Uhr, am 15. Mai um 19 Uhr. Am 16. Mai um 16 Uhr steht zudem ein weiteres digitales Ereignis an: Ebenfalls auf der Festspielhaus-Homepage wird die Abschlusspräsentation des diesjährigen Kindertanzfests gezeigt. In zweitägigen Online-Workshops werden kleine Kurz-Choreographien erarbeitet und in einem Live-Stream aufgeführt.