Staatstheater Karlsruhe stellt Spielplan für die Saison 21/22 vor
Just zum Beginn der Spielplan-Konferenz riss in Karlsruhe der Himmel auf – und als ein ebensolches „Licht am Horizont“ (so der Geschäftsführende Direktor Johannes Graf-Hauber) möchte man auch die neue Spielzeit am Staatstheater verstanden wissen, die tatsächlich die Vorfreude weckt auf eine abwechslungsreiche Saison trotz unsicherer Lage: So gibt es beispielsweise sieben Opern-Premieren, acht Sinfonie-Konzerte, dazu Sonder- und Kammerkonzerte, ebenso Kinder- und Jugendformate. Man habe aus der letzten Spielzeit „gelernt“ und deshalb mit großer Umsicht geplant, sagte die Künstlerische Betriebsdirektorin Uta-Christine Deppermann; man habe Werke ausgewählt, die auch unter Corona-Auflagen – das heißt, mit entsprechendem Abstand – zu realisieren sind. Mit Doppel- und Zusatzaufführungen möchte man allen Abonnenten ein Angebot machen, hieß es weiter. Der Rest der Karten geht in den freien Verkauf.
Mit der Premiere von Mozarts „Gärtnerin aus Liebe“ startet die Karlsruher Oper am 23.10. in die neue Spielzeit; doch schon ab dem 19. September hebt sich der Vorhang mit Programmpunkten aus dem „Corona“-Spielplan des vergangenen Jahres: Etwa mit berühmten Opernchören oder mit „Gianni Schicchi“ (03.10.) und „Spotlight Don Giovanni“ (04.11.). Wieder aufgenommen wird ebenso der Musical-Hit „My Fair Lady“ (18.11.), dazu Puccinis Tosca (22.5.) oder Donizettis „Roberto Devereux“ (5.6.).
Mit der zweiten Produktion steht in Karlsruhe wieder einmal eine Operette auf dem Programm: Emmerich Kalmans „Gräfin Mariza“ hat am 11. Dezember Premiere, am 22. Januar folgt Donizettis Opera Buffa „Don Pasquale“. Während der Händelfestspiele ist die Oper „Hercules“ und nach 2020 erneut Händels „Tolomeo“ zu sehen.
Bereits in der laufenden Spielzeit waren Rossinis „Barbier von Sevilla“ und Verdis „Aida“ vorgesehen – diese Opern sind nun ab dem 26.3. (Rossini) und dem 26. Juni (Verdi) zu erleben. Die Partie der Rosina singt Dilara Bastar, die hier erstmals, so Spartenleiterin Nicole Braunger, in ihrer „Traumrolle“ auf der Bühne steht. Dazwischen gibt es Richard Strauss: Anstelle der für diese Spielzeit geplanten „Schweigsamen Frau“ steht ab dem 14. Mai „Salome“ auf dem Programm. Daneben sind fünf Liederabende geplant, dazu Formate, mit denen man vor allem Studierende der Musikhochschule in Corona-Zeiten fördern möchte.
Generalmusikdirektor Georg Fritzsch hat sich hingegen in seinem Konzertprogramm (Start ist der 18.9.) bisher nur auf Solisten und Gastdirigenten festgelegt: Zu hören sind unter anderem die Geigerin Arabella Steinbacher, der Cellist Julian Steckel, der Pianist Herbert Schuch und der Trompeter Simon Höfele. Da dieser Bereich grundsätzlich flexibler zu handhaben ist und nur eine geringe Vorlaufzeit benötigt, will man sich in der Programmauswahl erst kurzfristig festlegen. Das letzte Konzert gestaltet schließlich der ehemalige GMD Justin Brown, dem damit ein würdigerer Abgang bereitet werden soll als im vergangenen Jahr.