Interimsintendanz geklärt: Ulrich Peters leitet ab September das Badische Staatstheater
(red.) Der langjährige Theaterleiter und Regisseur Ulrich Peters, derzeit noch Generalintendant in Münster, wird ab dem 1. September für die kommenden drei Jahre die Geschicke des Karlsruher Staatstheaters leiten. Dies hat der Verwaltungsrat im Rahmen einer Sondersitzung beschlossen, teilte das Kunstministerium am Abend mit. Peters folgt damit auf den umstrittenen Generalintendanten Peter Spuhler, der zum 31. August das Haus verlässt. „Wir haben mit Ulrich Peters einen enorm erfahrenen Theaterleiter und Musiktheater-Regisseur für das Badische Staatstheater gewinnen können“, wird Kunstministerin und Verwaltungsratsvorsitzende Theresia Bauer in der Mitteilung zitiert. „Er wird eine ganz entscheidende Rolle einnehmen und ein wesentlicher Baustein im eingeleiteten Zukunftsprozess des Hauses sein.“
Der Findungsprozess war von umfangreichen Anhörungen im Theater begleitet worden. Bei der Auswahl des Intendanten für die Interimszeit wurde die dafür eingesetzte Findungsgruppe von der Intendantin der Bregenzer Festspiele, Elisabeth Sobotka, und vom ehemaligen Intendanten der Opern Düsseldorf und Genf, Tobias Richter, beraten.
Der 1955 in Stuttgart geborene Ulrich Peters ist in Karlsruhe kein Unbekannter: Von 1997 bis 1999 wirkte er am Badischen Staatstheater als Oberspielleiter des Musiktheaters und als Leiter der Händel-Festspiele. Von 1999 bis 2007 leitete er als Intendant das Theater Augsburg, danach für fünf Jahre das Staatstheater am Gärtnerplatz in München. Seit 2012 ist er Generalintendant des Theaters Münster.
Bis zum 31. Dezember wird Peters sowohl am Badischen Staatstheater als auch am Theater Münster tätig sein. Eigentlich wäre der dortige Vertrag noch bis August 2022 gültig. Der Karlsruher Oberbürgermeister Frank Mentrup dankte seinem Kollegen Markus Lewe in Münster jedoch für seine Zustimmung zu einem Auflösungsvertrag und den fairen Interessensausgleich.
Der Verwaltungsrat hat zudem die Abberufung von Peter Spuhler als Generalintendant zum 31. August beschlossen. Die Ministerin und der Oberbürgermeister, heißt es in der Mitteilung weiter, hätten den Verwaltungsrat darüber informiert, dass seitens der Träger noch nicht alle Voraussetzungen vorlägen, um die vorzeitige Auflösung des Dienstvertrags für die dritte Intendanz (der Vertrag läuft eigentlich bis 2026) abschließend zu verhandeln. Deshalb werde sich der Verwaltungsrat erneut damit befassen.