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Musiker protestieren gegen die Abschaffung von "SWR2 Geistliche Musik"

| Christine Gehringer | PAMINA kurz notiert

(red.) Die Sendung „SWR2 Geistliche Musik“ am Samstagabend soll künftig Kriminalhörspielen weichen. Dagegen wenden sich in einem Offenen Brief an den SWR-Intendanten Kai Gniffke mehr als 50 Kirchenmusiker und Kulturschaffende aus mehreren Bundesländern, teilte die Evangelische Landeskirche in Baden heute mit. Auch Musiker aus Baden-Württemberg haben den Appell unterzeichnet - darunter die Landeskirchenmusikdirektoren Kord Michaelis (Baden) und Matthias Hanke (Württemberg), außerdem Hans-Christoph Rademann, der Leiter der Internationalen Bachakademie Stuttgart, sowie der Karlsruher Komponist Wolfgang Rihm und Helmuth Rilling, Dirigent und Gründer der Internationalen Bachakademie in Stuttgart.
Geistliche Musik sei Fundament und lebendiger Bestandteil des kulturellen Lebens und Welterbes in der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft, betonen die Unterzeichner. Die Pläne, das Sendeformat ab Herbst abzuschaffen, stünden in einem deutlichen Missverhältnis zur hohen kulturellen Bedeutung der geistlichen Musik und zum Auftrag des öffentlich-rechtlichen Rundfunks.
„Geistliche Musik hat gerade darin eine besondere Stärke, dass sie über Kirchen, Kulturen und Religionen hinweg eine Kommunikationsplattform eröffnet, Interesse weckt und zum Verständnis auch für jüdische, armenische und andere geistliche Traditionen beiträgt“, wird der württembergische Oberkirchenrat Ulrich Heckel zitiert. Die geistliche Musik, so äußert sich der badische Oberkirchenrat Matthias Kreplin, sei „für sehr viele Hörerinnen und Hörer eine prägende Stunde am Übergang von einer hektischen Arbeitswoche hin zum Sonntag, gleich, welche kirchliche Bindung sie haben.“ Die Musik sei spartenübergreifend und habe „einen hohen kulturprägenden Wert für den Einzelnen und die Gesellschaft.“