Staatstheater Karlsruhe: Oper live und digital
(red.) Erstmals seit dem Lockdown gibt es am kommenden Wochenende wieder eine Opernpremiere vor Publikum im Großen Haus des Karlsruher Staatstheaters: Der zweiteilige Opernabend „Vorspiel zu Ariadne auf Naxos/ Wundertheater“ wurde inszeniert von Julia Burbach und Anja Kühnhold, Oberspielleiterin am Staatstheater. Die Leitung hat Generalmusikdirektor Georg Fritzsch.
Ausgangspunkt des Opernabends ist eine Hiobsbotschaft, die ein junger Komponist kurz vor der Uraufführung seiner ersten großen Oper erhält. Diese soll zusammen mit einem Lustspiel aufgeführt werden – und zwar gleichzeitig. Der Konflikt in Strauss‘ Vorspiel zu Ariadne auf Naxos, so teilt das Staatstheater mit, könne „nicht passender für unsere jetzige Situation sein“: Denn auch heutzutage gelte es, das scheinbar Unmögliche möglich zu machen. Kombiniert wird das Vorspiel mit Hans Werner Henzes Farce „Das Wundertheater“ aus dem Jahr 1949: Eine fahrende Theatertruppe verspricht den Einwohnern eines kleinen Dorfes ein großes Theater-Spektakel, allerdings ist dieses nur für „gute Christen“ sichtbar. Aus Furcht vor einer Blamage in der Öffentlichkeit überschlagen sich anschließend die Bewohner vor Begeisterung. Henzes Erstlingsoper nach einem Intermezzo von Miguel de Cervantes hält der bürgerlichen Borniertheit den Spiegel vor und entlarvt damit deren Bigotterie.
Beide Teile des Opernabends haben am Samstag, den 26. Juni ab 19 Uhr Premiere. Eine weitere Vorstellung gibt es am Folgetag (ebenfalls um 19 Uhr). Dazu gibt es ebenso eine digitale Premiere; diese ist zweigeteilt: Am Samstag wird das „Vorspiel zu Ariadne auf Naxos“ ausgestrahlt, am 3. Juli das „Wundertheater“.