Festival "ZeitGenuss" vom 21. bis 24. Oktober: Rebecca Saunders im Mittelpunkt
Rebecca Saunders, einstige Schülerin von Wolfgang Rihm und Trägerin des Ernst von Siemens Musikpreises (2019) steht im Mittelpunkt des diesjährigen Festivals „ZeitGenuss“ vom 21. bis zum 24, Oktober. Es ist bereits die neunte Ausgabe, „und das zeigt, dass sich das Festival mittlerweile in Karlsruhe etabliert hat“, äußerte sich Hartmut Höll, Rektor der Musikhochschule Karlsruhe, gestern im Rahmen einer Pressekonferenz.
Träger des Festivals für "Musik unserer Zeit" ist die Stadt Karlsruhe in Zusammenarbeit mit der Musikhochschule – doch seit jeher steht dahinter auch der Gedanke, dass „ZeitGenuss“ eine Veranstaltung „in der Stadt und für die Stadt“ sein soll. Die Beteiligung des Staatstheaters, der Christuskirche und der Stadtkirche, des ZKM und der Kinemathek machen somit eine gewisse Bandbreite erst möglich.
„Das Festival lebt von der Repertoire-Bildung“, so der Leiter des Karlsruher Kulturbüros, Claus Temps; im Programm finden sich deshalb auch etliche Uraufführungen. Seit einigen Jahren gibt es zudem eine Besonderheit: "ZeitGenuss" wird vom jeweiligen Künstler, dem das Festival gewidmet ist, selbst kuratiert. Künftig wird "ZeitGenuss" allerdings nur noch alle zwei Jahre stattfinden, doch damit ist garantiert, „dass wir aufstocken können in Zeiten, in denen wir mit Haushaltseinsparungen konfrontiert sind“, so Claus Temps.
Die Konzerte, die in diesem Jahr zu hören sind, wurden offenbar mit viel Optimismus geplant, denn sie sind keineswegs „coronakonform“.
Im Zentrum der Arbeit von Rebecca Saunders steht die Erforschung des „Farbpotenzials“ der Töne, außerdem die „plastischen und räumlichen Eigenschaften“ von organisierten Klängen. Neben ihren eigenen Werken (zum Beispiel der Klanginstallation „Myriad“ für 2464 Spieldosen“) sind im Rahmen von „ZeitGenuss“ auch Stücke zu erleben, die für Saunders eine besondere Bedeutung haben – wie etwa Musik von Wolfgang Rihm, Iannis Xenakis, Carola Bauckholt, Galina Ustwolskaya, oder der jungen Komponistin Sara Glojnarić, die Saunders, so heißt es in einer Mitteilung, „mit ihren kraftvollen und politisch akzentuierten Werken überzeugt hat“. Daneben ist auch ein Film von Derek Jarman („Blue“) und ein Stück von Samuel Beckett („Not I“) in der Kinemathek zu sehen.
Zu den Interpreten gehören das Ensemble Modern unter der Leitung von Enno Poppe (von ihm ist ebenfalls Musik zu hören), dazu die Sopranistin Sarah Maria Sun, das Trio Accanto, die Schlagzeuger Isao Nakamura und Leonie Klein, das Aleph Gitarrenquartett, der Kammerchor der Christuskirche und das Karlsruher Ensemble TEMA.
(Update: Wegen der aktuell unsicheren Situation mit möglichen Änderungen der Corona-Regeln ist der Beginn des Vorverkaufs verschoben: Karten gibt es ab dem 11. Oktober und zwar ausschließlich an den Vorverkaufsstellen oder über Reservix. Keine Abendkasse.).