"Idomeneo" in Baden-Baden: Großartiges Mozart-Erlebnis

| Christine Gehringer | PAMINA kurz notiert

Mit einer halbszenischen Aufführung von Mozarts „Idomeneo“ (leider viel zu selten zu erleben) wurden gestern Abend die Herbstfestspiele in Baden-Baden eröffnet (ausführlicher Bericht folgt). Die Oper, 1781 in München uraufgeführt, verbindet auf neuartige, reizvolle Weise die französische „Tragédie lyrique“ mit der italienischen „Opera seria“ – das bedeutet: Affektgeladener stimmlicher Glanz, dabei aber auch eine dramatisch fortschreitende Handlung und eine große emotionale Dichte. Zudem arbeitet Mozart mit raffinierten Klangfarben: So stellt er etwa der Figur der Ilia in ihrer Arie „Se il padre perdei“ ein Quartett aus vier Bläsern zur Seite.
Thomas Hengelbrock ist mit seinem Balthasar-Neumann-Ensemble und dem dazugehörigen Chor, sowie mit durchweg hervorragenden Gesangssolisten eine großartige Aufführung gelungen: Michael Spyres glänzt als Idomeneo mit üppigsattem Tenor, Rachel Frenkel überzeugt als Idamante mit ihrem silbrig-schlanken Mezzosopran. Regula Mühlemanns geschmeidiger Sopran gibt den weichen Kantilenen der Ilia den richtigen Charakter, und großen Beifall bekommt die Sopranistin Nicole Chevalier für ihre berührende Darstellung der verzweifelten, innerlich zerrissenen Elektra.
Thomas Hengelbrock und sein Ensemble treiben die Handlung mit Entschlossenheit voran, spiegeln die Affekte in den Arien auf plastische Weise. Auch der Chor begeistert mit seinem Klangfarbenreichtum.
Eine weitere Aufführung gibt es nochmals am morgigen Samstag, den 23.10 um 18 Uhr im Festspielhaus Baden-Baden.

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