Staatstheater Karlsruhe: Neues Leitungsmodell mit Dreier-Gremium

| Christine Gehringer | PAMINA kurz notiert

(red.) Das Badische Staatstheater Karlsruhe bekommt ein neues Leitungsmodell: Der Verwaltungsrat hat sich am Mittwoch für ein kollektives Dreier-Gremium ausgesprochen, das ab 2024 das Haus leiten soll; die Generalintendanz wird dagegen abgeschafft. Dies teilte das Kunstministerium Baden-Württemberg heute in einer Presseerklärung mit.
Eine solche Dreierspitze gibt es zum jetzigen Zeitpunkt bereits – mit dem Intendanten Ulrich Peters, dem geschäftsführenden Direktor Johannes Graf-Hauber und der künstlerischen Betriebsdirektorin Uta-Christine Deppermann.
Die Strukturkommission unter der Leitung von Staatssekretärin Petra Olschowski und Bürgermeister Albert Käuflein habe in umfangreichen Anhörungen mehrere Varianten geprüft und dem Verwaltungsrat das neue Leitungsmodell empfohlen, heißt es weiter. Für die Zeit ab 2024 werde jetzt eine Persönlichkeit gesucht, die als Teil des kollektiven Dreier-Gremiums die künstlerische Verantwortung übernimmt.
Die Entscheidung des Verwaltungsrates sei „ein Meilenstein für eine neue kollegiale Kultur des Miteinanders“, wird die Vorsitzende des Verwaltungsrats, Kunstministerin Theresia Bauer zitiert. Nach der Krise des Jahres 2020 und den anschließenden Diskussionen den Führungsstil Peter Spuhlers, die zur Entlassung des damaligen Generalintendanten führten, wurde in Karlsruhe an einer neuen Struktur gearbeitet. Dabei geriet generell auch das Intendantenmodell in die Kritik, das einen Machtmissbrauch offensichtlich begünstigt hat – auch an anderen Häusern.
Es habe seit Frühjahr 2021 „intensive Beratungen“ innerhalb der Kommission und „zahlreiche Anhörungen auf allen Ebenen der Belegschaft“ gegeben, heißt es außerdem in der Mitteilung. Künftig sollen auch die Spartenleiterinnen und Spartenleiter sowie die Generalmusikdirektorin oder der Generalmusikdirektor in die Spielplangestaltung eingebunden werden. Dabei soll es klare und transparente Zuständigkeitsregelungen für die Spartenleitungen geben. Überdies ist der wertebasierte Verhaltenskodex des Deutschen Bühnenvereins Grundlage für die Führungskultur.
Für die Suche einer künstlerischen Leitung für das Staatstheater ab der Spielzeit 2024/25 hat der Verwaltungsrat am Mittwoch eine Findungskommission eingesetzt. Ehrgeiziges Ziel sei es, in einer Sondersitzung schon nach der Sommerpause 2022 eine Entscheidung zu fällen. Geleitet wird die Findungskommission von Staatssekretärin Petra Olschowski und Bürgermeister Albert Käuflein als ihrem Stellvertreter. Fachlich beraten wird die Komission zudem von Jens-Daniel Herzog, Intendant des Staatstheaters Nürnberg und Sonja Anders, Geschäftsführerin des Niedersächsischen Staatstheaters Hannover und Schauspielintendantin. Eine Vertretung des Personalrats wird in die Findung der Intendanz einbezogen.

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