Karlsruher Meisterkonzerte: Saison 2022/23 mit Rudolf Buchbinder und Martin Stadtfeld
Bundesweit haben sämtliche Abonnement-Konzertreihen während der Corona-Pandemie erheblich gelitten; die Menschen – insbesondere die älteren – sind etwas zurückhaltender geworden, müssen nun nach und nach erst wieder motiviert werden. Nicht anders ergeht es hier der Reihe der „Karlsruher Meisterkonzerte“ im Konzerthaus: „Umso glücklicher sind wir, dass es uns gelungen ist, die Reihe durch die Pandemie zu bringen“, so der Geschäftsführer Michael Heintz auf der kürzlichen Pressekonferenz. Das sei hauptsächlich den beteiligten drei Orchestern zu verdanken. Diese hätten „unbedingt auf die Bühne gewollt“, versicherten die Vertreter ihres Managements.
Traditionell gestalten die Deutsche Radiophilharmonie Saarbrücken Kaiserslautern, die Deutsche Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz und das Staatsorchester Rheinische Philharmonie aus Koblenz die Karlsruher Meisterkonzerte. Interessant ist, dass diesmal nicht nur internationale Größen im Programm zu finden sind – wie etwa am 19. November der Pianist Rudolf Buchbinder und der Dirigent Pietari Inkinen, der in diesem Jahr den Bayreuther „Ring“ dirigieren wird – sondern daneben auch regionale Kräfte: So eröffnet etwa Frank Dupree mit einem romantischen Klavierabend die Reihe am 10. November; neben Schubert und Schumann spielt er unter anderem Musik von Luise Adolpha Le Beau (1850-1927), einer Pianistin und Komponisten, die wie Dupree aus Rastatt stammte.
„Von Zaren und Schelmen“ heißt es in der Vorweihnachtszeit am 10. Dezember (unter anderem mit der Suite „Das Märchen vom Zaren Saltan“ von Nikolaj Rimski-Korsakow), und dabei wird deutlich, dass bei bei allen drei Orchestern auch weiterhin russische Musik ihren Platz hat. In diesem Konzert spielt die junge Trompeterin Selina Ott das Konzert op. 94 von Mieczyslaw Weinberg, dazu das virtuose E-Dur-Konzert von Johann Nepomuk Hummel. Auch am 17. Dezember steht nochmals – wie häufiger in der Vorweihnachtszeit – die Trompete auf dem Programm. Simon Höfele, der ebenfalls mit der Region verbunden ist, da er bei Reinhold Friedrich studiert hat, spielt Haydns Es-Dur-Konzert. Geigerin Yi-Qiong Pan, Konzertmeisterin der Deutschen Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz, ist mit der „Carmen-Fantasie“ von Franz Waxman, hauptsächlich bekannt als Filmkomponist, zu hören.
Am 21. Januar 2023 spielt der Pianist Alexander Krichel die „Burleske“ d-moll von Richard Strauss, am 11. Februar ist die russische Pianistin Anna Vinnitskaya mit Rachmaninows Klavierkonzert Nr. 2 zu erleben. Martin Stadtfeld gastiert am 10. März mit einem Klavierabend (unter anderem mit seinen eigens arrangierten Volks- und Wiegenliedern) im Konzerthaus Karlsruhe, und eine besondere Bedeutung hat in der derzeitigen politischen Situation zweifellos der Titel des abschließenden Abends am 26. Mai 2023: Er ist mit „Das große Tor von Kiew“ überschrieben und bietet unter anderem Mussorgskys „Bilder einer Ausstellung“.
Der Vorverkauf zu den „Karlsruher Meisterkonzerten“ hat begonnen; neben verschiedenen Ermäßigungen bietet die Reihe außerdem freien Eintritt für jeweils ein Kind (bis 16 Jahre) pro erwachsenem Konzertbesucher. Weitere Informationen gibt es unter www.karlsruhe-klassik.de