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"Oper am Klavier": Le nozze di Figaro an der Musikhochschule Karlsruhe

| Christine Gehringer | PAMINA kurz notiert

Mehr als zwanzig Solistinnen und Solisten, dazu ein Chor, zwei Pianisten und ein Bläserensemble haben sich unter der Gesamtleitung von Friedemann Röhlig zu einem ambitionierten Projekt zusammengefunden: Mitten im Studienalltag haben sie Mozarts Oper „Le nozze di Figaro“ nicht nur einstudiert, sondern auch zu einer erstaunlichen Reife gebracht: Unter dem Motto „Oper am Klavier" hatte gestern im Velte-Saal an der Karlsruher Musikhochschule eine Kammerfassung Premiere: halbszenisch, ohne Orchester, dabei aber in voller Länge und mit großer Spielfreude (eine ausführliche Besprechung folgt).
Das Projekt dient hauptsächlich zu Studienzwecken: Denn der heutige Opernbetrieb verlange von jungen Sängern viel mehr als noch vor einigen Jahren, so Friedemann Röhlig. Man habe kaum die Gelegenheit, in eine Rolle noch wirklich hineinzuwachsen. „Die Sänger sollen am besten 22 sein – aber 20 Jahre Berufserfahrung haben“.
Deshalb ist es wichtig, eine Partie wie Susanna oder Figaro zumindest einmal gesungen zu haben – wenn auch im kleineren Rahmen. Was die Studierenden hier unter der musikalischen Leitung von David Gachtel zum Auftakt hören ließen, war bemerkenswert und begeisterte das Publikum im fast voll besetzten Velte-Saal. Besonders hervorzuheben ist dabei Sebastian Schäfer, der die große Partie des Figaro an beiden Abenden alleine bewältigen muss (und dies gestern auch beinahe mühelos tat) - während sich die anderen Solisten die Rollen teilen.
Ein Tipp für Kurzentschlossene: Heute abend, 19.30 Uhr, gibt es eine zweite Aufführung.