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Preis der Europäischen Kirchenmusik für Wolfgang Rihm

| Christine Gehringer | PAMINA kurz notiert

(red.) Der Karlsruher Komponist Wolfgang Rihm erhält in diesem Jahr den Preis der Europäischen Kirchenmusik. Dies teilte die Stadt Schwäbisch Gmünd in einer Presseerklärung mit. Mit dem Preis werden jährlich hochrangige Interpreten und Komponisten für herausragende Leistungen auf dem Gebiet der Geistlichen Musik geehrt. Der Preis ist mit 5.000 € dotiert und der bedeutendste Kulturpreis, den die Stadt Schwäbisch Gmünd zu vergeben hat.
Wolfgang Rihm erhält die Auszeichnung "für seine großen Verdienste um die Komposition und Lehre zeitgenössischer Musik sowie für sein besonderes Schaffen im Horizont Geistlicher Musik", heißt es in der Begründung. Er verbinde Wort und Ton zu einer überzeugenden Einheit, die stets den Menschen im Blick habe, wesentliche Fragen reflektiere und emotional ergreife.
Geistliche Musik stand jedoch zunächst nicht im Zentrum seines Schaffens, denn eigentlich hatte Wolfgang Rihm mit Vollendung seiner Passionsmusik „Deus Passus“ (2000) sein „Mönchsgewand wieder ablegen wollen“, wird der Komponist zitiert. Doch umfasst sein Oeuvre inzwischen eine Vielzahl geistlicher Werke. Die jüngst fertig gestellten „Requiem-Strophen“ für Soli, Chor und Orchester werden im März in München uraufgeführt.
Wolfgang Rihm zählt zu den wichtigsten Komponisten der Gegenwart. Die Werke des Stockhausen-Schülers fehlen heutzutage auf keinem Spielplan; aktuelles Beispiel hierfür ist die Auftragskomposition zur Eröffnung der Elbphilharmonie in Hamburg.
Wolfgang Rihm erhält die Auszeichnung im Rahmen des "Festivals Europäische Kirchenmusik" am 15. Juli im Heilig-Kreuz-Münster Schwäbisch Gmünd. Bisherige Preisträger sind unter anderem Sofia Gubaidulina, Arvo Pärt, Dieter Schnebel, Helmuth Rilling, Frieder Bernius, Marcus Creed, Peter Schreier und der Thomanerchor Leipzig.