Von Baden-Baden in die Welt
- Donnerstag, 08. April 2021 18:07
- Von Christine Gehringer
Streaming-Konzerte erreichen zu Ostern Zuschauer rund um den Globus
Diana Damrau und Helmut Deutsch im Festspielhaus in Baden-Baden (Foto: Andrea Kremper)
Noch eine Weile werden sich Konzertbesucher wohl mit Streaming-Angeboten als „Wegzehrung“ für die kulturelle Durststrecke begnügen müssen – trotz mancher Modellprojekte, trotz der gestrigen Ankündigung des Kunstministeriums, zumindest sommerliche Freiluftveranstaltungen mit einer Neuauflage des landesweiten Förderprogramms zu unterstützen. Das Festspielhaus Baden-Baden stellt noch für etwa drei Wochen die Aufzeichnungen der Konzerte des „Digitalen Hausfestspiels“ zur Verfügung: Zum Beispiel den Liederabend mit Diana Damrau und Helmut Deutsch.
Kunstministerium fördert Freiluftprojekte mit Programm "Kunst trotz Abstand 2021"
- Donnerstag, 08. April 2021 08:19
- Von Christine Gehringer
(red.) Mit der Ausschreibung des Programms „Kunst trotz Abstand“ möchte das Kunstministerium Baden-Württemberg das Kulturleben im Land wieder anregen. Am wenigsten kritisch und am besten planbar scheinen dabei momentan die Freiluftveranstaltungen: Unterstützt werden deshalb kulturelle Einrichtungen und Vereine bei der Durchführung solcher Veranstaltungen oder Veranstaltungsreihen - und zwar vom 1. Juni 2021 bis zum 28. Februar 2022.
Die vergangenen Monate hätten zwar gezeigt, wie vielfältig die Möglichkeiten digitaler Formate sind. „Mit der Neuauflage unseres Impulsprogrammes möchten wir Kunst- und Kultureinrichtungen aber wieder ermöglichen, die Sommermonate schwerpunktmäßig für analoge Veranstaltungen zu nutzen. So können Kulturschaffende und Publikum sich endlich wieder direkt begegnen“, wird Kunststaatssekretärin Petra Olschowski in einer Mitteilung vom Mittwoch zitiert.
Bis zum 18. April können über die Website des Ministeriums entsprechende Anträge gestellt werden. Die Entscheidung soll voraussichtlich Ende Mai erfolgen.
Die maximale Fördersumme beträgt 50000 Euro; die Mindestfördersumme umfasst 10000 Euro. Insgesamt stehen 3,5 Millionen Euro zur Verfügung. Gefördert werden analoge Veranstaltungen und Veranstaltungsreihen aller Sparten, "die unter Einhaltung der bestehenden Auflagen und der rechtlichen Rahmenbedingungen" umgesetzt werden können, heißt es. Die Mittel sollen dafür eingesetzt werden, dass die Veranstalter „verantwortungsvoll arbeiten können“ - das heißt, die erforderlichen Hygiene-Vorkehrungen treffen können. Auch digitale Formate können dabei unterstützt werden, diese sind aber kein Schwerpunkt der Ausschreibung.
Über das erste Förderprogramm „Kunst trotz Abstand" konnten seit September 2020 bislang insgesamt 177 Projekte landesweit mit rund 4,9 Millionen Euro gefördert werden. Zuvor hatte das Kunstministerium Veranstaltungen mit dem unmittelbar aufgelegten Programm „Kultur Sommer 2020“ unterstützt.
Evangelische Stadtkirche: Österliches in Wort und Klang
- Mittwoch, 07. April 2021 15:49
- Von Christine Gehringer
(red.) Zu einer nachösterlichen Orgelandacht in Wort und Musik lädt am kommenden Sonntag um 18 Uhr die Evangelische Stadtkirche Karlsruhe. Die Liturgie, gestaltet von Pfarrerin Claudia Rauch, begleitet der Organist Ulfert Smidt aus Hannover. An den beiden Orgeln der Stadtkirche spielt er Werke von Dandrieu, Langlais, Reger und Vierne.
Ulfert Smidt studierte Kirchenmusik in Hannover, als Stipendiat der Deutschen Studienstiftung führte sein Weg nach Amsterdam zu Piet Kee und Ewald Kooiman und damit an bedeutende Orgeln der Niederlande. Seit 1996 ist Ulfert Smidt als künstlerischer Leiter der internationalen Orgelkonzerte an der Marktkirche Hannover und als Orgeldozent an der Musikhochschule Hannover tätig. Zahlreiche CD-Veröffentlichungen – beispielsweise mit Werken von Johannes Brahms (Orgel-Gesamtwerk), César Franck-Transkriptionen, Bach, Mendelssohn, Widor, Messiaen, Reger - sowie Auszeichnungen mit dem Preis der Deutschen Schallplattenkritik (ECHO Klassik) dokumentieren seine künstlerische Tätigkeit.
Die Andacht ist auch ein Beitrag zum „Jahr der Orgel“: Wegen ihres prächtigen Äußeren und ihres gewaltigen Klanges wird sie auch als „Königin der Instrumente“ bezeichnet. Als abendländisches Hauptinstrument der Liturgie steigert sie nicht nur die Feierlichkeit der Gottesdienste, sondern sie symbolisiert mit ihrem vielstimmigen Klang auch die Konsonanz zwischen himmlischer und weltlicher Sphäre.
Musikalische Spiritualität
- Samstag, 03. April 2021 21:19
- Von Christine Gehringer
Digitales Hausfestspiel Baden-Baden: Philharmonische Camerata mit Joseph Haydns "Sieben letzten Worten"/ davor die "Jussen-Brüder" mit Schuberts f-moll-Fantasie
Mitglieder der Berliner Philharmoniker gastierten als "Philharmonische Camerata" beim Hausfestspiel in Baden-Baden. (Foto: Andrea Kremper/ Festspielhaus)
Das Format des „Digitalen Hausfestspiels“ hat sich in Corona-Zeiten bewährt: Wenn schon die Gäste an Ostern nicht zu den Künstlern nach Baden-Baden kommen können, so soll es doch wenigstens umgekehrt sein – und damit das Publikum nicht nur abgefilmte Konzerte zu sehen bekommt, hat man sich im Festspielhaus einiges einfallen lassen: etwa mit eingespielten Kurzfilmen und Interviews rund um den jeweiligen Auftritt; vor allem aber auch mit der Möglichkeit, anschließend Fragen zu stellen, woraus sich im Nachhinein manche interessante Werkbetrachtung ergibt.
Das Festival eröffneten die Brüder Lucas und Arthur Jussen mit einem Klavierabend, am Karfreitag widmete sich die „Philharmonische Camerata“ der Berliner Philharmoniker den „Sieben letzten Worten unseres Erlösers am Kreuze“ von Joseph Haydn. Darüber hinaus stehen die Videos noch vier Woche lang zum Nachhören zur Verfügung.
Online-Spielplan: Staatskapelle mit Wagner
- Samstag, 03. April 2021 09:37
- Von Christine Gehringer
(red.) Am morgigen Ostersonntag feiert der zweite Teil der neuen Streaming-Reihe mit der Staatskapelle Premiere: Gemeinsam mit GMD Georg Fritzsch am Pult sendet das Orchester mit Richard Wagners "Siegfried-Idyll" einen sinfonischen Ostergruß. Richard Wagner schrieb mit diesem Werk im Jahr 1870 eine musikalische Liebeserklärung für seine Frau Cosima. Heimlich komponierte er vier Wochen lang an dem Geburtstagsständchen für sie, um seine Dankbarkeit für die Geburt des Sohnes Siegfried „Fidi“ auszudrücken. Auf die Partitur schrieb er den Titel "Tribschener Idyll mit Fidi-Vogelgesang und Orange-Sonnenaufgang", veröffentlicht wurde es dann unter "Siegfried-Idyll". Die Musik offenbart malerische Farbenspiele und die friedliche Atmosphäre der heimischen Villa in den Schweizer Alpen. Die Themen und Motive stammen aus den Vorarbeiten der sechs Jahre später uraufgeführten Oper „Siegfried“, dem dritten Teil des „Ring“-Zyklus.
Das Video ist auf der Website des Staatstheaters im Online-Spielplan (ab 4. April, 11 Uhr) verfügbar.
Sieben Schmerzen Mariens und Sieben letzte Worte
- Dienstag, 30. März 2021 18:00
- Von Christine Gehringer
Zur Karwoche erklang in den Karlsruher Kirchen Musik von Joseph Haydn und Johann Sebastian Bach
Geschmücktes Kruzifix im Altarraum der Kirche St. Stephan in Karlsruhe (Foto: Gehringer)
Da die Passionszeit von den Karlsruher Kirchen vor allem mit musikalischen Andachten begangen wird (der einzigen Art des Musizierens, die derzeit überhaupt vor Zuhörern möglich ist), ergeben sich in den vielen geistlichen Impulsen bisweilen ganz unbeabsichtigte Verbindungen: So war am Wochenende zu Palmsonntag Joseph Haydns selten aufgeführtes „Stabat Mater“ in St. Stephan zu hören - die Kreuzigung Jesu aus der Sicht der leidenden Mutter Maria. Zugleich erklang in der Evangelischen Stadtkirche Haydns wesentlich bekannteres Streichquartett über die „Sieben letzten Worte unseres Erlösers am Kreuz.“
Gestern eröffnete zudem die Stadtkirche Durlach die Reihe ihrer Passionsmusiken mit Arien von Johann Sebastian Bach.
Musikalischer Gruß aus dem Lockdown: Opernensemble startet Kurzkonzerte
- Montag, 29. März 2021 10:52
- Von Christine Gehringer
(red.) Die Sängerinnen und Sänger des Karlsruher Opernensembles melden sich zurück – und haben dabei in fünf verschiedenen Programmen ihre persönlichen Wunschstücke aufgenommen. Unter dem Motto „Prima la Musica!“ sind von Ende März an romantische Liedkunst und große Operngefühle im Rahmen des Online-Spielplans zu erleben. Von der Bühne des Großen Hauses kommen sie auf die heimischen Bildschirme, jeden Mittwoch soll es eine neue Folge geben.
Die erste Folge am 31. März gestalten die Sopranistin Luise von Garnier und der Bariton Äneas Humm, begleitet von Cordelia Huberti am Klavier. Auf dem Programm stehen Lieder von Franz Schubert, Robert Schumann, Johannes Brahms und Joseph Marx. Die etwa 15-minütigen Liederabende sind ab dem 31. März auf der Homepage des Staatstheaters im Online-Spielplan oder direkt auf YouTube unter https://youtu.be/5Kx3K8s-FLM unbegrenzt und kostenfrei aufrufbar. Weitere Abende bestreiten in den kommenden Wochen Dilara Baştar, Renatus Meszar, Klaus Schneider, Tomohiro Takada und Sophia Theodorides.
Es geht auch ohne große Passion
- Samstag, 27. März 2021 14:20
- Von Christine Gehringer
Musikalische Andachten in der Christuskirche: Barockmusik zum Freudensonntag - und eine Gelegenheit, zur Passionszeit Heinrich Schütz (neu) zu entdecken
Das Ensemble Polyharmonique musizierte in der Christuskirche Karlsruhe. (Foto: Gehringer)
Telemanns „Pariser Quartette“ oder frühbarocke Chormusik: Auch wenn derzeit keine Passionskonzerte möglich sind, so gelingt es den Karlsruher Kirchen – in diesem Falle der Christuskirche – dennoch, mit viel Kreativität im Rahmen kleiner musikalischer Andachten den jeweiligen Fastensonntag eingehend zu betrachten. Vor allem aber: Die Kirchen sind momentan der einzige Ort, an denen live gespielte Musik zu hören ist.
Am vergangenen Sonntag war das großartige „Ensemble Polyharmonique“ zu Gast in der Christuskirche; am morgigen Palmsonntag ist um 18 Uhr Bachs Kantate „Nach dir, Herr, verlanget mich“ zu hören. Die Andacht wird auch über den Youtube-Kanal der Christuskirche übertragen.
Sonderkonzerte der Weingartner Musiktage abgesagt/ Herbst-Festival derzeit in Planung
- Freitag, 26. März 2021 13:52
- Von Christine Gehringer
Schwarzwald Musikfestival auf Herbst verschoben/ Live-Stream am 7. Mai
- Freitag, 26. März 2021 13:30
- Von Christine Gehringer
(red.) Nachdem das vergangene Schwarzwald Musikfestival bereits abgesagt werden musste, haben sich die Verantwortlichen aufgrund der aktuellen Corona-Entwicklungen erneut für eine Verschiebung entschieden – und zwar auf den Herbst 2021. Geplant sind die Konzerte nun für die Zeit vom 15. bis zum 31. Oktober. Dies teilte die Festival-Leitung heute mit.
Die Konzerte möchte man mit nahezu demselben Programm präsentieren, die konkrete Terminierung sei in Arbeit, heißt es. Alle bisher gekauften Eintrittskarten für das Schwarzwald Musikfestival behalten währenddessen ihre Gültigkeit. Nach Bekanntgabe der neuen Veranstaltungstermine haben Karteninhaber bei einem Erstattungswunsch sechs Wochen lang die Möglichkeit, ihre Tickets an das Festivalbüro postalisch zurückzusenden; der Kaufpreis wird danach erstattet.
Zudem ist am 7. Mai – dem Tag des ursprünglichen Festival-Starts - ein einmaliges Sonderkonzert im Livestream (19.30 Uhr) vorgesehen: Der Pianist Alexej Gorlatch spielt unter anderem Beethovens „Sturm-Sonate“ und Werke von Frédéric Chopin. Moderiert wird der Livestream vom Intendanten des Schwarzwald Musikfestivals, Mark Mast. Alle Konzertbesucher, die bereits ein Ticket für das Festival 2020/2021 erworben haben, erhalten einen kostenlosen Zugang zu diesem Livestream und werden separat darüber informiert. Weitere Kauftickets für das Sonderkonzert im Livestream sind in Kürze erhältlich unter: www.reservix.de