Der Zuschauer als Mit-Schöpfer
Eine außergewöhnliche, rundum empfehlenswerte Produktion ist Alban Bergs "Wozzeck" am Staatstheater
"Wozzeck", in einer ungewöhnlichene Bildersprache von Maxin Didenko, ist derzeit am Staatstheater Karlsruhe zu sehen. (Foto: Felix Grünschloß)
Dass Kunst im Auge des Betrachters liegt, ist keine ganz neue Erkenntnis. Dass unsere eigene Vorbildung und Erfahrung, manchmal sogar unsere politische Zugehörigkeit bei der Beurteilung eines Werks eine Rolle spielen, ist ebenfalls bekannt. Selten aber wird dem Zuschauer ein solcher Freiraum gelassen wie bei der jüngsten Inszenierung von Alban Bergs „Wozzeck“: Regisseur Maxim Didenko spielt mit surrealen Bildern und assoziativen Räumen.
Eine große Suggestivwirkung hat freilich auch die Musik – und für diese Produktion kam eigens nochmals Justin Brown, der ehemalige Karlsruher GMD, ans Staatstheater zurück: Denn es ist auch „sein“ Werk, das vor drei Jahren durch die Pandemie jäh ausgebremst und wurde und nun endlich zur Aufführung kam.
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