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Kritik

Perfekte Balance zwischen Bildern und Musik

| Christine Gehringer | Kritik

Verdis "Aida" am Karlsruher Staatstheater ist rundum gelungen

 

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Die einen denken bei Verdis „Aida“ hauptsächlich an eine opulente Ausstattungsoper im Glanz des alten Ägypten; die anderen wünschen sich eine „Verheutigung“ im Sinne des modernen Regietheaters. Beides wird dem Werk nicht gerecht.
Die Karlsruher Produktion hingegen liegt genau dazwischen – und sie überzeugt. (Weitere Aufführungen gibt es am morgigen Donnerstag, den 30. Juni, außerdem am 9. und am 13. Juli).

Das Volkslied: Eine Fundgrube

| Christine Gehringer | Kritik

Hofkonzert unter dem Motto "Am Brunnen vor dem Tore" an der Evangelischen Stadtkirche

 

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Endlich wieder Hofkonzert in Karlsruhe – und das war noch nicht einmal durch Gewitter beeinträchtigt. Bei mäßiger Schwüle trafen sich die Liebhaber der gepflegten Chormusik im Innenhof der Stadtkirche; das Thema war diesmal das Volkslied.
Als Inbegriff gilt vielleicht Silchers (und Schuberts) „Am Brunnen vor dem Tore“ - so lautete auch der Titel des Konzerts. Wer jetzt aber an eine „antiquierte“ Gattung denkt, der liegt falsch, denn alte Weisen wie etwa „Greensleeves“ oder das irische „Dannyboy“ sind zeitlos und gehören beinahe schon zu den Schlagern.
Mitglieder des Bachchores Karlsruhe, dazu die Camerata 2000 (Leitung: Christian-Markus Raiser) durchstreiften Volks- und Tanzweisen aus vier Jahrhunderten.

Von Teufelsgeigern und Schloss-Attrappen

| Christine Gehringer | Kritik

Amüsantes Einpersonenstück rund um die Geige in der Karlsruher Hemingway Lounge

 

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„Wer‘ s kann, der tut‘ s, wer‘ s nicht kann, unterrichtet“ - diese Worte sind eigentlich selbsterklärend. Oder anders gesagt: Wer unterrichtet, der hat‘ s nötig. Der ist als Musiker sozusagen gestrandet. Oder etwa nicht?
Dieser hintergründige Titel, der allerlei Klischees hervorruft, gehört zu einem kurzweiligen Einpersonenstück (mit Geige), das der ehemalige SWR-Musikredakteur Hans Hachmann für den Geiger und Hochschulprofessor Laurent Albrecht Breuninger schrieb.
Die Uraufführung konnte man in der Karlsruher Hemingway Lounge erleben, und dabei wurde klar: Breuninger kann nicht nur Geige spielen, sondern auch schauspielern.

Das Carion Wind Quintet lud zur vergnüglichen Maskerade

| Christine Gehringer | Kritik

Saison-Abschluss der Bruchsaler Schlosskonzerte/ Letztes Konzert unter dem langjährigen Leiter Hans-Peter Henecka

 

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Masken wurden bei Konzerten fürs erste genug getragen – umso launiger ist es, wenn ein Ensemble zur Abwechslung einmal selbst zum Maskenspiel bittet, wie etwa das Carion Wind Quintet bei Saisonabschluss der Bruchsaler Schlosskonzerte. Hier wurden Komponisten maskiert und demaskiert, während die fünf Bläser offenbar das Rollenspiel für sich entdeckt haben.
Zugleich ging an diesem Abend auch eine bemerkenswerte Ära zu Ende. Hans-Peter Henecka, seit 42 Jahren künstlerischer Leiter der Schlosskonzerte und bis zum vergangenen Jahr Vorsitzender des Trägervereins „Kulturring Bruchsal“, übergab sein Amt nun offiziell an die neue Doppelspitze mit Bernhard Firnkes und Jutta Knell.

Große musikalische Reife beim Clara-Schumann-Klavierwettbewerb

| Christine Gehringer | Kritik

Beim Preisträgerkonzert an der Musikschule in Baden-Baden staunte man über die jungen Talente

 

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Das Klavierwerk der großen Pianistin im Repertoire junger Künstler zu verankern – das ist ein Anliegen des neuen Clara-Schumann-Wettbewerbs, der am Wochenende an der gleichnamigen Musikschule in Baden-Baden ausgetragen wurde.
Hauptsächlich soll mit derartigen Initiativen aber auch die relativ junge Clara-Schumann-Gesellschaft Baden-Baden in Erscheinung treten: Zum Gedenkjahr 2019 gegründet, wurde der Verein durch die Corona-Pandemie bisher weitgehend ausgebremst. Beteiligt am Wettbewerb war – neben der Brahms-Gesellschaft Baden-Baden – auch das Piano Podium Karlsruhe; die jungen Schülerinnen und Schüler (22 hatten sich angemeldet) stellten sich unter der Initiative der rührigen Pianistin und Klavierpädagogin Sontraud Speidel den Wettbewerbs-Anforderungen.
Im abschließenden Preisträgerkonzert bekam das Publikum dann Erstaunliches zu hören, und dank vieler privater Spenden wurden die jungen Künstler mit CDs, Noten und Geldpreisen bedacht.

Wortwitz und Klangrausch

| Christine Gehringer | Kritik

Festival "Presence" im Festspielhaus Baden-Baden: Zum Abschluss Wagner, Enescu, Salonen - und dann noch Dadaismus

 

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Es hatte möglicherweise (auch) kommerzielle Gründe, dass gegen Ende des „Presence“- Festivals Wagners „Walküre“ in Auszügen mit dem Violinkonzert von Esa-Pekka Salonen verbunden wurde. Denn aus manchen Gesprächsfetzen im gut besuchten Festspielhaus war zu entnehmen, dass viele Gäste gekommen waren, um neben dem SWR Symphonieorchester (Leitung: Dima Slobodeniouk) und der Geigerin Patricia Kopatchinskaja vor allem auch Camilla Nylund als Sieglinde oder Bryan Register als Siegmund zu erleben.
Konzertante Oper – das zieht. Da kann man nebenbei ruhig auch einen Zeitgenossen verkraften.
Doch ganz so war es dann eben doch nicht. Denn erstaunlicherweise passte Salonens Violinkonzert atmosphärisch ausgezeichnet zu Wagner: Dieses Werk wurde tatsächlich zur Entdeckung.
Eine Entdeckung waren am Folgetag auch die komischen Talente bei Patricia Kopatchinskaja und ihren Kollegen: Die „Ursonate“ von Kurt Schwitters (wann erlebt man dieses dadaistische Stück schon einmal auf der Bühne?) boten sie als skurrilen Kurzfilm mit musikalischen Einlagen. Fazit: Das neue Baden-Badener Pfingst-Festival hat das Thema „Moderne“ und „Gegenwartskunst“ auf spannende und unterhaltsame Art beleuchtet.

Feuriger Abschluss mit Mozart und Beethoven

| Christine Gehringer | Kritik

Geiger Julian Rachlin musizierte mit der Deutschen Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz im Konzerthaus Karlsruhe.

Auch das letzte der „Karlsruher Meisterkonzerte“ stand im Zeichen einer kurzfristigen Programmänderung: Der Geiger Julian Rachlin, der an diesem Abend zugleich die Deutsche Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz dirigierte, zog sich kurzfristig eine Muskelzerrung zu. Beethovens Violinkonzert D-Dur konnte er deshalb nicht spielen.
Ungefährdet war allerdings Mozarts G-Dur-Konzert KV 216 - und aus „Beethoven pur“ wurde somit ein Abend mit Mozart und Beethoven, der die Saison würdig beschloss.

Eine Meisterleistung

| Christine Gehringer | Kritik

Pianist Lars Vogt sprang kurzfristig als Dirigent ein und rettete den Abend im Konzerthaus Karlsruhe

 

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Im Herbst musste Lars Vogt noch selbst ein Konzert in Karlsruhe aufgrund seiner schweren Erkrankung absagen. Jetzt wurde er zum Retter in der Not: Weil Dirigent Mario Venzaga kurzfristig einen Schwächeanfall erlitt, leitete Vogt das B-Dur-Konzert von Johannes Brahms vom Klavier aus - und stand auch anschließend in Schumanns Sinfonie Nr. 2 am Pult der Deutschen Radiophilharmonie.
Ein denkwürdiger Abend.