Bericht
Clara Schumann: "Künstlerin - Geschäftsfrau - Mutter"
| Christine Gehringer | Bericht
Kurpfälzisches Museum Heidelberg zeigt Ausstellung zum 200. Geburtstag
Clara Schumann hielt sich mehrmals auch in Heidelberg auf, gab Konzerte. Das Kurpfälzische Musem zeigt ihr zu Ehren eine Ausstellung. (Foto: Hanfstaengl/ akg-images. Zur Verfügung gestellt durch das Kurpfälzische Museum Heidelberg)
Das Clara-Schumann-Jahr neigt sich dem Ende zu – doch einige Höhepunkte gibt es noch: derzeit beispielsweise eine Ausstellung im Kurpfälzischen Museum in Heidelberg unter dem Titel „Künstlerin – Geschäftsfrau – Mutter“. Drei umjubelte Konzerte gab die Pianistin einst in der Universitätsstadt.
Der Karlsruher Musikwissenschaftler Joachim Draheim hat die Ausstellung kuratiert, etliche Exponate stammen aus seinem Privatbesitz. Noch bis zum 2. Februar 2020 ist die Ausstellung zu sehen. (Hinweis: Am morgigen Dienstag, den 10. Dezember, gibt es um 19 Uhr ein Gesprächskonzert zur Ausstellung, davor, um 18 Uhr eine Führung durch Joachim Draheim)

Engagement für "weibliche Kreativität" und zeitgenössische Musik
| Christine Gehringer | Bericht
Den Eugen Werner Velte-Preis der Musikhochschule Karlsruhe erhielt in diesem Jahr die Musikwissenschaftlerin Nanny Drechsler.
Die Musikwissenschaftlerin Nanny Drechsler erhielt den Velte-Preis der Musikhochschule Karlsruhe. (Foto: Laura Schiffler)
Ein Lebensweg als Partitur – ein schöner Gedanke, und so empfindet es die Musikwissenschaftlerin Nanny Drechsler, die seit 1992 als Professorin an der Musikhochschule Karlsruhe das Fach Musiktheorie unterrichtet. Jetzt wurde sie mit dem Eugen Werner Velte-Preis der Musikhochschule ausgezeichnet: Er wird seit 2011 vergeben und ehrt Mitarbeiter, die sich „in künstlerischen, pädagogischen oder organisatorischen Belangen in besonderer Weise verdient gemacht haben“. Benannt ist der Preis nach dem Gründungsrektor Eugen Werner Velte, der viele Dozenten in entscheidender Weise geprägt hat und ohne dessen Engagement die Hochschule in ihrer heutigen Form womöglich überhaupt nicht bestünde.
Vom Urknall zur künstlichen Intelligenz
| Christine Gehringer | Bericht
Akademische Feier an der Musikhochschule: "Karlsruher Rede" mit dem Sprachwissenschaftler Matthias Kaiser
Musikhochschule Karlsruhe/ Wolfgang-Rihm-Forum. (Foto: Gehringer)
Seit 2007 sorgt die „Karlsruher Rede“ an der Musikhochschule dafür, dass die Akademische Feier zur Eröffnung des neuen Semesters mehr ist als nur die Verabschiedung der Absolventen und die Begrüßung der Erstsemester.
Selten erlebt man es jedoch, dass die Rede so treffend in den Kontext einer künstlerischen Ausbildung passt: Was der Sprachwissenschaftler Matthias Kaiser zum Thema „Sprachen, Sinn und Synergien“ zu sagen hatte, war beinahe schon eine Komposition an sich. Und ein sprachliches Kunstwerk.
Offenbachs Operetten und die Fallhöhe der besseren Gesellschaft
| Christine Gehringer | Bericht
Zum 200. Geburtstag des Komponisten lud das Kaffeehaus Schmidt zu einer Reihe von Vorträgen
Offenbachs Werk zum Frühstück: Beliebt sind die Vorträge der beiden Karlsruher Musikwissenschaftler Hartmut Becker und Joachim Draheim. (Foto: Gehringer)
Vor wenigen Tagen, am 20. Juni, feierte die Musikwelt den 200. Geburtstag von Jacques Offenbach. Die beiden Karlsruher Musikwissenschaftler Joachim Draheim und Hartmut Becker widmeten sich in der Reihe "Kultur im Kaffeehaus Schmidt" eine ganze Saison lang immer wieder den Werken des genialen Tonschöpfers.
Künstlerleben in Wort und Klang
| Christine Gehringer | Bericht
Clara Schumann zum 200. Geburtstag: Vortrag mit Joachim Draheim im Kaffeehaus Schmidt in Karlsruhe
Vortrag im Kaffeehaus Schmidt mit dem Schumann-Experten Joachim Draheim (Foto: Gehringer)
Im Jahr 1828 hatte die neunjährige Clara Schumann ihren ersten Auftritt im Gewandhaus in Leipzig (innerhalb eines Konzerts der österreichischen Pianisten Caroline Perthaler). Und mit zwölf Jahren zeigte sie in ihrem Lied "Der Wanderer" - nach einem Text von Justinus Kerner - bereits eine musikalische Reife, die ihresgleichen sucht: Dieser großen Pianistin und Komponistin gilt zu ihrem 200. Geburtstag eine zweiteilige Vortragsreihe im Kaffeehaus Schmidt in Karlsruhe. Der Musikwissenschaftler Joachim Draheim rückte im ersten Teil die Künstlerin Clara Schumann ins Blickfeld; der zweite Vortrag (am 22. Juni) ist ihrem Umfeld und ihren Freundschaften gewidmet.
Der Musiker von heute: Ein experimentierfreudiger Unternehmer
| Christine Gehringer | Bericht
Im Rahmen des kürzlichen Festivals "Rising Stars" wurde auch über Künstlerkarrieren diskutiert.
Von links: Moderator Bernhard Kerres (Hello Stage Wien), Regula Rapp (Rektorin der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart), Hannah Bregler (Leiterin der "Musikfeste auf dem Lande" des Schleswig-Holstein Musikfestivals), Magdalena Cerezo Falces (Pianistin und Absolventin der Musikhochschule Karlsruhe) diskutierten über heutige Musikerkarrieren im Rahmen des Festivals "Rising Stars". (Foto: Gehringer)
Seit einiger Zeit bietet die Musikhochschule Karlsruhe im Rahmen eines "Career Centers" unter anderem berufsbezogene Seminare und Vorträge für Studierende. Wie wichtig das ist, zeigte vor kurzem die Podiumsdiskussion zum Thema "Karriere heute" im Rahmen des Festivals "Rising Stars".
Navigation im virtuellen Bühnenraum
| Christine Gehringer | Bericht
Staatstheater Karlsruhe zeigt Installation zum Thema "Freischütz"
Im Foyer des Staatstheaters ist derzeit die Installation "Digital Freischütz" zu sehen. (Foto: Gehringer)
Wer in diesem Tagen den Spielplan des Karlsruher Staatstheaters studiert, der liest dort häufig: "Digital Freischütz", VR-Oper.
Eine Oper als Virtual Reality-Projekt: Das ist kein gewöhnliches Theatererlebnis, bei dem vor den Augen des Publikums etwa ein Film abläuft, den alle gemeinsam sehen. Nein, hier erhält jeder Besucher eine Daten-Brille, und darin eingespeist sind Bilder und Filmsequenzen, die man über Tastenbefehle selbst steuern kann. Ermöglicht wird das mit einer speziellen 3D-Technik.
Der digitale Freischütz - als Installation derzeit im Foyer des Staatstheaters zu erleben - ist eine Kooperation mit dem ZKM und dem Landestheater Linz. Das Konzept stammt von den Medienkünstlern Marcel Karnapke und Björn Lengers, die als "CyberRäuber" die Möglichkeiten des Theaters in Verbindung mit virtuellen Räumen erforschen.
"Digital Freischütz" ist ein Auftragswerk im Rahmen des Jubiläums "300 Jahre Staatstheater".
"Zeitzeugen sind wirksamer als Geschichtsbücher"
| Christine Gehringer | Bericht
Holocaust-Überlebende Anita Lasker-Wallfisch sprach an der Musikhochschule Karlsruhe
Anita Lasker-Wallfisch bei ihrem Vortrag an der Musikhochschule Karlsruhe. (Foto: Gehringer)
Der 15. April ist ein Schicksalsdatum für die 93jährige Anita Lasker-Wallfisch. An jenem Tag des Jahres 1945 befreiten britische Truppen das Lager Bergen-Belsen, in dem Anita und ihre Schwester Renate inhaftiert waren. Die Eltern kamen bereits 1942 nach Auschwitz und wurden dort ermordet; die älteste Schwester Marianne war 1939 als Begleiterin eines Kindertransports nach Großbritannien gelangt.
Weil Anita Cello spielen konnte, landete sie im Häftlingsorchester - was ihr letztlich das Leben rettete. Nach dem Krieg ließ sie sich in London nieder und gehörte später zu den Gründern des English Chamber Orchestra.
Bereits vor zwanzig Jahren sprach sie an der Musikhochschule - damals, um ihr gerade erschienenes Buch "Ihr sollt die Wahrheit erben" vorzustellen. Nun, exakt 74 Jahre nach ihrer Befreiung, kam sie erneut nach Karlsruhe, um über die damaligen Erlebnisse zu berichten - und über Alma Rosé, Tochter des Wiener Geigers Arnold Rosé und Dirigentin des Lagerorchesters.