Bericht
Offenbachs Operetten und die Fallhöhe der besseren Gesellschaft
| Christine Gehringer | Bericht
Zum 200. Geburtstag des Komponisten lud das Kaffeehaus Schmidt zu einer Reihe von Vorträgen
Offenbachs Werk zum Frühstück: Beliebt sind die Vorträge der beiden Karlsruher Musikwissenschaftler Hartmut Becker und Joachim Draheim. (Foto: Gehringer)
Vor wenigen Tagen, am 20. Juni, feierte die Musikwelt den 200. Geburtstag von Jacques Offenbach. Die beiden Karlsruher Musikwissenschaftler Joachim Draheim und Hartmut Becker widmeten sich in der Reihe "Kultur im Kaffeehaus Schmidt" eine ganze Saison lang immer wieder den Werken des genialen Tonschöpfers.
Künstlerleben in Wort und Klang
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Clara Schumann zum 200. Geburtstag: Vortrag mit Joachim Draheim im Kaffeehaus Schmidt in Karlsruhe
Vortrag im Kaffeehaus Schmidt mit dem Schumann-Experten Joachim Draheim (Foto: Gehringer)
Im Jahr 1828 hatte die neunjährige Clara Schumann ihren ersten Auftritt im Gewandhaus in Leipzig (innerhalb eines Konzerts der österreichischen Pianisten Caroline Perthaler). Und mit zwölf Jahren zeigte sie in ihrem Lied "Der Wanderer" - nach einem Text von Justinus Kerner - bereits eine musikalische Reife, die ihresgleichen sucht: Dieser großen Pianistin und Komponistin gilt zu ihrem 200. Geburtstag eine zweiteilige Vortragsreihe im Kaffeehaus Schmidt in Karlsruhe. Der Musikwissenschaftler Joachim Draheim rückte im ersten Teil die Künstlerin Clara Schumann ins Blickfeld; der zweite Vortrag (am 22. Juni) ist ihrem Umfeld und ihren Freundschaften gewidmet.
Der Musiker von heute: Ein experimentierfreudiger Unternehmer
| Christine Gehringer | Bericht
Im Rahmen des kürzlichen Festivals "Rising Stars" wurde auch über Künstlerkarrieren diskutiert.
Von links: Moderator Bernhard Kerres (Hello Stage Wien), Regula Rapp (Rektorin der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart), Hannah Bregler (Leiterin der "Musikfeste auf dem Lande" des Schleswig-Holstein Musikfestivals), Magdalena Cerezo Falces (Pianistin und Absolventin der Musikhochschule Karlsruhe) diskutierten über heutige Musikerkarrieren im Rahmen des Festivals "Rising Stars". (Foto: Gehringer)
Seit einiger Zeit bietet die Musikhochschule Karlsruhe im Rahmen eines "Career Centers" unter anderem berufsbezogene Seminare und Vorträge für Studierende. Wie wichtig das ist, zeigte vor kurzem die Podiumsdiskussion zum Thema "Karriere heute" im Rahmen des Festivals "Rising Stars".
Navigation im virtuellen Bühnenraum
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Staatstheater Karlsruhe zeigt Installation zum Thema "Freischütz"
Im Foyer des Staatstheaters ist derzeit die Installation "Digital Freischütz" zu sehen. (Foto: Gehringer)
Wer in diesem Tagen den Spielplan des Karlsruher Staatstheaters studiert, der liest dort häufig: "Digital Freischütz", VR-Oper.
Eine Oper als Virtual Reality-Projekt: Das ist kein gewöhnliches Theatererlebnis, bei dem vor den Augen des Publikums etwa ein Film abläuft, den alle gemeinsam sehen. Nein, hier erhält jeder Besucher eine Daten-Brille, und darin eingespeist sind Bilder und Filmsequenzen, die man über Tastenbefehle selbst steuern kann. Ermöglicht wird das mit einer speziellen 3D-Technik.
Der digitale Freischütz - als Installation derzeit im Foyer des Staatstheaters zu erleben - ist eine Kooperation mit dem ZKM und dem Landestheater Linz. Das Konzept stammt von den Medienkünstlern Marcel Karnapke und Björn Lengers, die als "CyberRäuber" die Möglichkeiten des Theaters in Verbindung mit virtuellen Räumen erforschen.
"Digital Freischütz" ist ein Auftragswerk im Rahmen des Jubiläums "300 Jahre Staatstheater".
"Zeitzeugen sind wirksamer als Geschichtsbücher"
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Holocaust-Überlebende Anita Lasker-Wallfisch sprach an der Musikhochschule Karlsruhe
Anita Lasker-Wallfisch bei ihrem Vortrag an der Musikhochschule Karlsruhe. (Foto: Gehringer)
Der 15. April ist ein Schicksalsdatum für die 93jährige Anita Lasker-Wallfisch. An jenem Tag des Jahres 1945 befreiten britische Truppen das Lager Bergen-Belsen, in dem Anita und ihre Schwester Renate inhaftiert waren. Die Eltern kamen bereits 1942 nach Auschwitz und wurden dort ermordet; die älteste Schwester Marianne war 1939 als Begleiterin eines Kindertransports nach Großbritannien gelangt.
Weil Anita Cello spielen konnte, landete sie im Häftlingsorchester - was ihr letztlich das Leben rettete. Nach dem Krieg ließ sie sich in London nieder und gehörte später zu den Gründern des English Chamber Orchestra.
Bereits vor zwanzig Jahren sprach sie an der Musikhochschule - damals, um ihr gerade erschienenes Buch "Ihr sollt die Wahrheit erben" vorzustellen. Nun, exakt 74 Jahre nach ihrer Befreiung, kam sie erneut nach Karlsruhe, um über die damaligen Erlebnisse zu berichten - und über Alma Rosé, Tochter des Wiener Geigers Arnold Rosé und Dirigentin des Lagerorchesters.
Klarheit, Wahrhaftigkeit, Humor - die Grundlagen demokratischer Streitkultur
| Christine Gehringer | Bericht
Ministerpräsident Winfried Kretschmann hielt die "Karlsruher Rede" zum Semesterbeginn an der Musikhochschule
Winfried Kretschmann hielt die Karlsruher Rede im Wolfgang-Rihm-Forum an der Musikhochschule. (Foto: Gehringer)
Allgegenwärtig ist die Klage über ein "gespaltenes Land", über "Hass und Hetze" in der Anonymität des Internets: Immer mehr hat man das Gefühl, dass der moderne Mensch das zivilisierte Streiten verlernt hat.
Im Rahmen der "Karlsruher Rede" - ein fester Bestandteil der Akademischen Feier zum Semesterbeginn an der Karlsruher Musikhochschule - sprach jetzt der baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann zum Thema "Wie streiten in der Demokratie"? Er lieferte eine umfassende, tiefgründige Analyse und sprach sich für einen "Fünf-Punkte-Plan" aus, zu dessen Säulen die Klarheit der Sprache und der Humor gehören.
Die Königin lud erstmals zur Audienz
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Festliche Einweihung der neuen Lenter-Orgel in der Kleinen Kirche Karlsruhe
Erstmals zu hören war jetzt die neue Lenter-Orgel in der Kleinen Kirche Karlsruhe. (Foto: Gehringer)
Nun ist sie da, die neue Lenter-Orgel im Herzen der Stadt Karlsruhe: Schlicht und klar fügt sie sich in die dezente Eleganz des Kirchenraums. Und genau so klingt sie auch - in einem umfangreichen Festprogramm konnten sich die Freunde der Orgelmusik davon am Wochenende überzeugen. Sechs Jahre sind seit dem Beschluss des Ältestenkreises vergangen; das Spendenziel von 360 000 Euro ist jetzt fast erreicht (aktuell fehlen noch etwa 10 000 Euro), dafür sorgten zahlreiche Benefizkonzerte, Pfeifen-Patenschaften und der Verkauf des "markgräflichen Orgelweins".
Nun ist das Projekt "Kleine Kirche, großer Klang" abgeschlossen; die "Königin der Instrumente" wurde sozusagen in ihr Amt eingeführt.
(Hinweis: Weitere Informationen rund um den Orgelneubau gibt es in der Festschrift "Kleine Kirche, großer Klang - die neue Lenter-Orgel der Kleinen Kirche Karlsruhe"; herausgegeben vom Kantorat der Evangelischen Stadtkirche und der Alt- und Mittelstadtgemeinde Karlsruhe).
Jacques Offenbach - der "Mozart der Champs-Elysées"
| Christine Gehringer | Bericht
"Kultur im Café" im Kaffeehaus Schmidt: Vortragsreihe zum 200. Geburtstag des Komponisten
Vortrag im Kaffeehaus Schmidt: Joachim Draheim und Hartmut Becker widmeten sich Jacques Offenbach, dem großen Meister der Operette. (Foto/ Archiv: Gehringer)
Der geniale Musikschöpfer Jacques Offenbach ist einer der Jubilare dieses Musikjahres. In der Reihe "Kultur im Café - Musikstadt Karlsruhe" widmen sich die beiden Musikwissenschaftler Joachim Draheim und Hartmut Becker diesem Thema: jeweils einmal im Monat, samstags ab 10.30 Uhr im Kaffeehaus Schmidt.
Einen Vortrag gab es bereits; nach einem Faschings-Intermezzo am morgigen Samstag, den 16.02. (mit Texten von Wilhelm Busch und Heinrich Heine, Musik von Robert Schumann und Johann Strauß) wird der Offenbach-Schwerpunkt im Frühjahr fortgesetzt: am 16.03. mit dem Thema "Orpheus und die schöne Helena" und am 13.04. mit "Blaubart, die Großerherzogin von Gerolstein und die Banditen".