Bericht
"Die emotionale Handlung ist wichtig"
| Christine Gehringer | Bericht
Osterfestspiele Baden-Baden: Mozarts "Gärtnerin aus Liebe" mit jungen Künstlern im Theater Baden-Baden
Junge Künstler proben Mozarts "Gärtnerin aus Liebe", die im Theater Baden-Baden im Rahmen der Osterfestspielen heraus gebracht wird. (Foto: Jochen Klenk)
Mozarts „Gärtnerin aus Liebe“ hat eigentlich nichts mit Baden-Baden zu tun. Aber: „Auch hier gibt es Grünpflanzen und wohlhabende Menschen in großen Häusern“, sagt augenzwinkernd Nicola May, die Intendantin des Theaters Baden-Baden, bei der Vorstellung dieser Produktion.
Denn zu den Osterfestspielen gehört – neben der großen Opernaufführung im Festspielhaus – traditionell auch eine Kammeroper, die bisher meist in irgendeiner Weise mit den Spielort Baden-Baden verbunden war.
Diese Kammeroper ist eine Koproduktion zwischen dem Festspielhaus, der „Akademie Musiktheater heute“ der Deutsche Bank Stiftung, der Berliner Philharmoniker und des Theaters Baden-Baden; hier rücken junge Talente in den Fokus. Restkarten für die „Gärtnerin aus Liebe“ gibt es noch für den Ostermontag, anschließend geht die Produktion ins Repertoire des Theaters Baden-Baden über – dann mit einer außergewöhnlichen musikalischen Bearbeitung.
Bridget Breiner wird Nachfolgerin von Birgit Keil
| Christine Gehringer | Bericht
Die Tänzerin und Choreografin übernimmt ab der Spielzeit 2019/20 das Karlsruher Staatsballett
Ballettchefin Birgit Keil mit ihrer Nachfolgerin Brigdet Breiner. (Foto: Staatstheater Karlsruhe)
(red.) Bridget Breiner, derzeit Ballettdirektorin in Gelsenkirchen, übernimmt ab der Spielzeit 2019/20 die Leitung des Staatsballetts in Karlsruhe. Sie wird damit Nachfolgerin von Birgit Keil, die in den 16 Jahren ihrer Tätigkeit das Karlsruher Ballett zu einem Aushängeschild des Hauses formte. Breiner wird die Linie des klassischen Balletts fortsetzen – jeodch kombiniert sie dies mit ihrer eigenen künstlerischen Handschrift als Choreografin und der Förderung aufstrebender junger Kollegen in diesem Bereich.
"Die Seele eines Opernabends liegt in den Sängern"
| Christine Gehringer | Bericht
Nicole Braunger wird neue Operndirektorin am Staatstheater Karlsruhe/ Uta-Christine Deppermann übernimmt die Künstlerische Betriebsdirektion
Wie beteiligt man Frauen an der Führung? Das sei seit längerem ein großes Thema, sagt Peter Spuhler, Generalintendant des Staatstheaters in Karlsruhe. Denn: Bei den Intendantentreffen stelle er regelmäßig fest, dass auf vierzig Männer höchstens fünf Frauen kommen, „und das spiegelt ja auf keinen Fall die Kompetenzverteilung wieder.“
In fast allen Sparten stellt sich das Staatstheater Karlsruhe jetzt neu auf: Nach Anna Bergmann, ab Sommer 2018 neue Spartenchefin des Schauspiels, hat das Haus in diesen Tagen weitere weibliche Führungskräfte bekannt gegeben, darunter Nicole Braunger (Foto) und Uta-Christine Deppermann, die ab der kommenden Spielzeit die Operndirektion sowie die Künstlerische Betriebsdirektion übernehmen werden.
(Foto: PR)
Annäherungen an Gustav Mahler: Ein Exkurs
| Christine Gehringer | Bericht
Eine Nachbetrachtung zum "Eggisrieder Seminar" des vergangenen Jahres - und zugleich eine Empfehlung
Erich Schickling: "Marienleben in Rot" (Ausschnitt); Bildnachweis: Schickling-Stiftung Eggisried/ Ottobeuren
Zwischen der Karlsruher Musikszene und dem Allgäuer Maler Erich Schickling (1924-2012) besteht seit Jahren eine fruchtbare Verbindung.
In Eggisried, einem kleinen Weiler nahe der Marktgemeinde Ottobeuren, liegt die Wirkungsstätte des bildenden Künstlers, der hauptsächlich sakrale Räume, insbesondere Glasfenster gestaltete.
Dem Haus Schickling verbunden ist seit langem Ulrike Meyer, Dozentin für Klavier an der Karlsruher Musikhochschule; Eggisried ist auch ihr Lebensmittelpunkt. Im Rahmen der von ihr gegründeten Schickling-Stiftung verwaltet sie nicht nur den künstlerischen Nachlass, sondern sie hält auch den ständigen Austausch zwischen Musik und bildender Kunst lebendig.
Regelmäßig sind deshalb Karlsruher Musiker in den Räumen der Schickling-Stiftung zu Gast, oft auch im Rahmen mehrtägiger Vorträge. Ein Höhepunkt des vergangenen Jahres waren Annäherungen an den Komponisten Gustav Mahler im Rahmen des „Eggisrieder Seminars“. Ein Rückblick.
Mit Weitsicht und Innovationskraft
| Christine Gehringer | Bericht
Zur Verleihung des Eugen Werner Velte-Preises der Karlsruher Musikhochschule an die ehemalige Rektorin Fany Solter
Fany Solter erhielt in diesem Jahr den Eugen Werner Velte-Preis der Musikhochschule Karlsruhe. (Foto: Musikhochschule Karlsruhe)
Eine feine Nase wie ein Hund, der eine Spur wittert und diese beharrlich verfolgt, dazu eine unbedingte Treue – diese Eigenschaften, welche man dem beliebten Haustier im allgemeinen zuschreibt, können unter Umständen zu großen Erfolgen tragen. Diese Erkenntnis gewinnt man jedenfalls aus der Verleihung des Eugen Werner Velte-Preises vor kurzem an die ehemalige Rektorin der Karlsruher Musikhochschule (und große Hundeliebhaberin!) Fany Solter …
Es gehört zu unseren Pflichten, Schönes zu vernichten?
| Christine Gehringer | Bericht
Akademische Feier an der Musikhochschule Karlsruhe: FAZ-Autorin Eleonore Büning reflektierte über "Glanz, Furcht und Elend der Musikkritik".
Humorvolle Nadelstiche setzte die oft als "Grand Dame der Musikkritik" bezeichnete FAZ-Journalistin Eleonore Büning in ihrer "Karlsruher Rede" an der Musikhochschule. Die Frage - Wozu ist eigentlich Musikkritik da? - blieb allerdings weitgehend unbeantwortet. (Foto: Gehringer)
"Heute findet jede Zei-tung größe-re Verbreitung durch Musik-kritiker“, schnarrt die Stimme in Georg Kreislers berühmtem Chanson. Dazu pocht das Klavier derart spitz, dass man sich lebhaft vorstellen kann, wie der Autor seine ebenso spitzen Kommentare genüsslich in die Tastatur hämmert. Und die Zeitung? Die lässt sich das natürlich etwas kosten.
Ach ja, schön wär's – doch tatsächlich befindet sich die Musikkritik in einer Krise. Zu diesem Ergebnis kommt jedenfalls Eleonore Büning, Autorin unter anderem bei der Frankfurter Allgemeinen Zeitung und eine der bekanntesten Musikkritikerinnen überhaupt.
Bei ihrer Karlsruher Rede im Wolfgang-Rihm-Forum reflektierte sie in einem launigen Vortrag über ihre Zunft - und plädierte dabei für „lustige Verrisse“.
Gesucht: Junge Menschen, die sich für Wagner begeistern
| Christine Gehringer | Bericht
Der Richard-Wagner-Verband in Karlsruhe feierte das 30jährige Jubiläum seiner Neugründung.
Armin Kolarczyk, Sänger am Staatstheater in Karlsruhe, singt derzeit in Bayreuth; dasselbe taten vor ihm auch schon Heidi Melton oder Lance Ryan. Und der Regisseur Tobias Kratzer - vor drei Jahren in Karlsruhe für die Meistersinger verantwortlich - inszeniert 2019 den „Tannhäuser“ bei den Wagner-Festspielen. Zwischen Karlsruhe und Bayreuth bzw. Richard Wagner gab es seit jeher eine Verbindung; am Staatstheater ist man stolz auf die lange Wagner-Tradition, die bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts zurückreicht: Denn Richard Wagner persönlich dirigierte hier, die Hofkapellmeister Hermann Levi und Felix Mottl setzten sich für Wagners Werke ein.
Neu belebt wurde diese Tradition unter anderem auch durch den Richard-Wagner-Verband in Karlsruhe, der sich vor 30 Jahren neu gründete. Zum Jubiläums-Abend vor kurzem am Staatstheater gab es die „Wesendonck-Lieder“.
Die Musik als Teil des eigenen Atems
| Christine Gehringer | Bericht
Künstlergespräch mit dem Pianisten Menahem Pressler an der Musikhochschule Karlsruhe
Von links: Moderatorin Tabea Süßmuth, Menahem Pressler, außerdem Michael Uhde und Frank Dupree (Foto: Gehringer)
Menahem Pressler ist nicht nur der älteste konzertierende Pianist, sondern – laut Simon Rattle – auch der „älteste Teenager der Welt“. Im Januar 2014 gab der damals 90jährige sein Debüt mit den Berliner Philharmonikern, und wer ihn beim darauf folgenden Silversterkonzert erlebt hat, der staunte vermutlich in der Tat über die Frische, über die Eleganz der musikalischen Linien, die ein Mensch auch in diesem hohen Alter noch aufbieten kann. Doch Menahem Pressler, prägende Kraft des legendären Beaux Arts Trios über mehr als fünf Jahrzehnte, unterrichtet dabei auch noch. Nach wie vor hat er eine Professur an der Indiana University in Bloomington inne, und bis gestern gab er einen Meisterkurs an der Musikhochschule in Karlsruhe. Im Rahmen der Reihe „Musik im Gespräch“ erzählte er jetzt aus seinem reichen Künstlerleben.