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Kritik

Ritterliche Abenteuer, musikalisch packend erzählt

| Christine Gehringer | Kritik

Liederabend des Staatstheaters: "Don Quichotterien" im Karlsruher Schloss mit Nathanaël Tavernier

Ob man „Don Quixote“ nun kennt oder nicht – der berühmte „Kampf gegen Windmühlen“ ist als geflügeltes Wort zumindest in den deutschen Sprachschatz übergegangen; eventuell hat man auch das Bild des klapprigen Gauls Rosinante vor Augen, zumal die Rittergeschichten sogar als Zeichentrickserie verfilmt wurden.
Wie dem auch sei: Der Romanstoff von Miguel de Cervantes aus dem 17. Jahrhundert ist gewissermaßen ein allgemeines Kulturgut, über sprachliche und zeitliche Grenzen hinweg.
Das inspirierte nun den Bass Nathanaël Tavernier, der seit zwei Jahren dem Ensemble des Badischen Staatstheaters angehört, zu einem entsprechenden Liederabend. „Don Quichotterien“ hieß das Konzert im Gartensaal des Karlsruher Schlosses: Es war eine jener Veranstaltungen, mit denen das Staatstheater künftig auch an anderen Spielstätten in der Stadt Präsenz zeigen möchte.

Brahms im Kontext seiner Zeit

| Christine Gehringer | Kritik

Matinee im Alten Ratssaal Baden-Baden widmete sich Johannes Brahms und seinen Freunden

 

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„Johannes Brahms und seine Freunde“ - solche Konzertprogramme sind spannend in vielerlei Hinsicht: Man lernt manchen weniger bekannten Zeitgenossen kennen, und vor allem: Man erlebt den Komponisten im Kontext seiner Zeit.
Eine von der Draheim-Stiftung verantwortete Matinee in der Reihe „Musik in (Baden-) Baden" im Alten Ratssaal stellte den Hörern Raritäten vor, beispielsweise von Albert Dietrich oder Elisabeth von Herzogenberg, und beleuchtete zudem die Verbindung zwischen Brahms und dem Dichter Klaus Groth.

Der Mensch zwischen Tod und Erlösung

| Christine Gehringer | Kritik

Wolfgang Rihms "Requiem-Strophen" in der Evangelischen Stadtkirche Karlsruhe

 

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In der Evangelischen Stadtkirche waren unter der Leitung von Christian-Markus Raiser die „Requiem-Strophen“ von Wolfgang Rihm in der Karlsruher Erstaufführung zu hören: ein eindrucksvoller Abschluss des „Rihm“-Jahres zum 70. Geburtstages des Komponisten. Eindrucksvoll war die Aufführung vor allem auch deshalb, weil der Bachchor Karlsruhe in seiner äußerst anspruchsvollen Partie Enormes leistete.

Schicht um Schicht, wie ein Gemälde

| Christine Gehringer | Kritik

Zur Oper "Cavalleria rusticana" mit Thomas Hengelbrock/ Morgen startet Teil II der Herbstfestspiele in Baden-Baden

 

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Am morgigen Donnerstag beginnt das zweite Festival-Wochenende der Baden-Badener Herbstfestspiele „La Grande Gare“.
Bereits der erste Teil wartete mit einer Besonderheit auf: Im Festspielhaus war unter der Leitung von Thomas Hengelbrock – dessen Interpretationen immer wieder das vermeintlich Bekannte in ein anderes Licht rücken - die Urfassung von Pietro Mascagnis „Cavalleria rusticana“ zu hören. Die neuen Erkenntnisse sämtlicher verfügbarer Quellen sollen im kommenden Jahr in einer entsprechenden Neuausgabe beim Bärenreiter-Verlag erscheinen.

Ein Liedkomponist, den es zu entdecken gilt

| Christine Gehringer | Kritik

Die Ettlinger Schubertiade widmete sich Felix Mendelssohn Bartholdy zum 175. Todestag

 

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So präsent Mendelssohns Werke auf den Konzertpodien auch sind – seine Lieder hört man vergleichsweise selten; am bekanntesten dürfte wohl die Heine-Vertonung „Auf Flügeln des Gesanges“ sein. Das ist im Grunde sehr bedauerlich, denn was Mendelssohns Lieder an Frische, Lebendigkeit und zarten Stimmungswechseln zu bieten haben, lohnt einer intensiveren Betrachtung.
Im Rahmen der Ettlinger Schubertiade würdigten nun Thomas Seyboldt und Hans Christoph Begemann im gut besuchten Asamsaal einen ganzen Abend lang den Liedkomponisten Mendelssohn zu dessen 175. Todestag.

Nachtstücke und der Wanderer in der Fremde

| Christine Gehringer | Kritik

Eröffnung der "Karlsruher Meisterkonzerte": Der Pianist Frank Dupree gab einen Klavierabend im Konzerthaus Karlsruhe

 

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„Romantisch!“ - so war der erste Abend in der Reihe der Karlsruher Meisterkonzerte im Konzerthaus Karlsruhe überschrieben. Doch nicht mit großem Orchester startete man in die neue Saison, sondern vielmehr intim, mit einem Klavierabend: Der Pianist Frank Dupree – als gebürtiger Rastatter hatte er sozusagen ein Heimspiel – setzte Werke von Schubert, Schumann und Brahms auf das Programm. Und brachte zugleich eine Komponistin aus seiner Heimat mit: Luise Adolpha Le Beau.

Mendelssohn, wie anno 1840

| Christine Gehringer | Kritik

Das Karlsruher Barockorchester bot einen Konzertabend mit Werken von Mendelssohn im historischen Klang

 

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Mendelssohn – und zwar so, wie er seinerzeit geklungen haben könnte: Das bot nun, packend und mitreißend, das Karlsruher Barockorchester in einem höchst spannenden Abend im Konzerthaus.
Immer wieder macht das Ensemble, das sich der historischen (aber nicht nur auf das 17. und 18. Jahrhundert beschränkten) Aufführungspraxis verschrieben hat, mit originellen Programmen von sich reden: So etwa vor zwei Jahren mit einem Beethoven-Konzert, bei dem die vollständige Schauspielmusik zu Goethes „Egmont“ zu hören war. Oder mit „Love Affairs“ im selben Jahr in der Christuskirche: In diesem Konzert wurden unter anderem Schätze aus der „Fürstlich Fürstenbergischen Hofbibliothek“ Donaueschingen wiederbelebt, deren Musikaliensammlung inzwischen zur Badischen Landesbibliothek gehört.
Ermöglicht werden solche Auftritte seit 2020 unter anderem durch das bundesweite Förderprogramm „Neustart Kultur“: Das KBO gehört zu jenen 380 Ensembles, die in dieses Programm aufgenommen wurden.

Kraftvolle biblische Bilder

| Christine Gehringer | Kritik

Mendelssohns "Lobgesang" und "Zion" von Niels Wilhelm Gade vor kurzem in der Karlsruher Christuskirche

 

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Rund um Mendelssohns Todestag, der sich in diesem Jahr (am 4. November) zum 175. Mal jährte, sind derzeit zahlreiche Aufführungen zu erleben – eine davon vor kurzem in der Karlsruher Christuskirche. Auf dem Programm stand neben dem vergleichsweise selten zu hörenden „Lobgesang“ aber noch ein anderer Leipziger Gewandhauskapellmeister, der zudem von Mendelssohn gefördert wurde: der Däne Niels Wilhelm Gade.
Nach solchen Verbindungen zu suchen, ist nicht nur programmatisch klug, sondern auch deshalb erfreulich, weil unter Kantoren oftmals die Tendenz herrscht, sich größtenteils auf das gängige Repertoire zu beschränken und sich um die Werke jenseits der ausgetretenen Pfade gar nicht erst zu bemühen.
Den Namen Gade liest man hierzulande zwar gelegentlich, doch wirklich präsent ist er nicht im Konzertgeschehen. Sein „Zion“ op. 49 ergänzte den „Lobgesang“ allerdings vortrefflich - nicht zuletzt deshalb, weil er exakt in die Klangwelt Mendelssohns hineinpasst.